Unfallserie ohne Beispiel auf den Autobahnen am Walsroder Dreieck

Nachdem am Montag auf der A7 drei LKW´s ausbrannten, folgten am gestrigen Mittwoch ab 10:00 Uhr einer fürchterlichen Unfallserie rund um die Baustelle auf der Autobahn 7: Bei drei schweren Unfällen verlor eine Frau ihr Leben, vier weitere Personen wurden schwer verletzt.

Der gestrige Mittwoch wird bei den Helfern als ein besonders harter Tag in Erinnerung bleiben. Eine solche massive Häufung an schweren Unfällen auf den Autobahnen hat es in so kurzer Zeit im Umkreis von wenigen Kilometern noch nicht gegeben.
Kurz vor 10 Uhr ereignete sich der schlimmste Unfall der Serie: auf der A 27 staute sich der Verkehr kurz vor dem Walsroder Dreieck in Fahrtrichtung Süden infolge der Baustelle auf der Autobahn 7. Ein Lkw-Fahrer aus den Niederlanden fuhr laut Polizei ungebremst in die stehenden Pkw und schob dabei einen Mazda aus Bremen fast komplett zusammen. Der PKW fing Feuer, wurde aber von polnischen LKW-Fahrern abgelöscht, bevor sich die Flammen weiter ausbreiten konnten. Die 33-jährige Fahrerin musste von der Feuerwehr Walsrode aus dem Wrack befreit werden. Sie starb noch vor Ort im Krankenwagen. Vorsichtshalber wurde der Mazda noch komplett auseinandergenommen, da die Polizei ganz sicher gehen wollte, dass sich kein Kleinkind mehr in den Trümmern befand. Die gute Nachricht: die Verantwortlichen fanden glücklicherweise keine weiteren Opfer.
Die Insassin eines ebenfalls beteiligten Opel erlitt schwere Verletzungen, sie wurde durch die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Krelingen aus dem Fahrzeugwrack befreit. An dem Unfall waren insgesamt zwei Lastzüge und fünf Pkw beteiligt. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.
Gegen Mittag wurden die Einsatzkräfte erneut zu einem Unfall gerufen. Dieses mal auf die A 7 in den Baustellenbereich zwischen Allertal und Westenholz. Dort war ein Pkw unter einen Lkw gefahren, die Helfer mussten den Fahrer mit technischem Gerät befreien; der Mann überlebte schwer verletzt. Auch hier landete ein Rettungshubschrauber. Aufgrund der besonderen Lage durch die Baustelle haben sich die Verantwortlichen entschieden, immer mehrere Feuerwehren zu alarmieren, die von zwei Seiten die Unfallstelle anfahren. Somit waren die Ortsfeuerwehren Bad Fallingbostel, Krelingen, Hodenhagen und Schwarmstedt im Einsatz. Unterstützt wurden sie von Freiwilligen Feuerwehren aus Elze, Mellendorf und Berkhof die ebenfalls alarmiert worden waren.
Noch während dieser Einsatz lief, kollidierten zwischen den Anschlussstellen Walsrode-West und Walsrode-Süd auf der A27 zwei Lkw´s. Die Kabine des polnischen Kofferfahrzeuges wurde abgerissen, die Insassen erlitten ebenfalls schwere Verletzungen; einer der Schwerverletzten wurde mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Bei diesem Einsatz war erneut die Feuerwehr Walsrode sowie die Feuerwehr Honerdingen gefordert. Vorsorglich wurde noch die Ortsfeuerwehr Verden alarmiert, diese konnte aber abdrehen.
Mehr als 100 Feuerwehrleute aus den Freiwilligen Feuerwehren Walsrode, Krelingen, Bad Fallingbostel, Hodenhagen, Schwarmstedt, der Wedemark und Verden waren im Einsatz - auch für die Helfer waren die Geschehnisse eine absolute Ausnahmesituation. „Ich bin seit Mitte der 1980er Jahre bei der Feuerwehr“, sagte Feuerwehrsprecher Jens Führer, „so etwas habe ich aber noch nie erlebt.“
Auch der Rettungsdienst, die Untere Wasserbehörde, die Polizei, die Abschleppunternehmen und die Autobahnmeisterei waren an diesem Tag extrem gefordert.

Parallel liefen gegen Mittag noch zwei weitere Einsätze auf; in Oerbke war ein Flächenbrand und in Ahlden ein Feuer in einem Gebäude zu bekämpfen. Beide Einsätze verliefen glimpflich.
Am Abend wurde dann noch die Fachzüge Personal und Logistik der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd sowie die Technische Einsatzleitung von der Polizei angefordert. Zu dem Zeitpunkt ging man davon aus, dass die Sperrung der Autobahn noch länger andauern würde und die im Stau stehenden Personen versorgt werden müssen. Der Einsatz konnte aber schnell abgebrochen werden, weil das Bergungsunternehmen schneller da war als angenommen.

Text und Bilder: Jens Führer (Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Heidekreis)

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