Am Bahnübergang lauert der Tod

Ob Schilder, rote Blinklichter oder Schranken: An Bahnübergängen ereignen sich trotz der
Sicherheitsvorkehrungen immer wieder schwere Verkehrsunfälle bei jedem vierten stirbt ein Mensch.
Grund genug für die Polizei, aktiv vorzubeugen. In einer gemeinsamen Aktion kümmern sich jetzt die
Bundespolizeiinspektion Lüneburg und die Polizeiinspektion Soltau-Fallingbostel speziell um Bahnübergänge.
Gestern wiesen Beamte beispielsweise in Wintermoor (bei Schneverdingen) Verkehrsteilnehmer gezielt auf
Gefahren hin.
Das heißt nicht umsonst ,Eisenbahn' da ist nichts weich, erinnert der Polizeibeamte den gestoppten Autofahrer
daran, dass Züge zum lebensbedrohlichen Gegner werden können. Ob Wolterdingen im September 2006 oder
Handeloh im vergangenen Dezember: Auch im Landkreis Soltau-Fallingbostel kommen immer wieder
Menschen bei Unfällen auf Bahnübergängen ums Leben.
Seit dieser Woche rückt die Polizei vor allem Autofahrern die Gefahr an den Gleisen ins Bewusstsein.
Beamte werden in Zukunft an verschiedenen Bahnübergängen im Landkreis Soltau-Fallingbostel
Verkehrsteilnehmer anhalten und nachdrücklich korrektes Verhalten einfordern, freundlich und informativ,
aber auch unmissverständlich.
Denn vor allem Ortsansässige vergessen im Laufe der Zeit, dass der Koloss auf der Schiene jederzeit
das Ende bedeuten kann. Bei Anliegern, die täglich solche Übergänge benutzen, schleicht sich Routine ein,
formuliert es Detlef Moors, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Lüneburg.
Schnell noch rüber, da habe sich schon so mancher verschätzt und mit dem Leben bezahlt.
Die Botschaft ist eindeutig: Halt bei rotem Blink- oder Dauerlicht. Und: Ein Andreaskreuz räumt auf jeden Fall
dem Schienenverkehr Vorrang ein. Speziell an unbeschrankte Bahnübergängen ist mit besonderer
Aufmerksamkeit heranzufahren, so Frank Rohleder, Kontaktbeamter bei der Polizei Soltau.
Nur so kann man bei nahenden Schienenfahrzeugen noch rechtzeitig anhalten. Das Tempo der Züge wird
häufig unterschätzt, wissen die Beamten. Und wer weiß schon, dass eine Bahn aus voller Fahrt bis zu
1000 Meter zum Anhalten braucht. Ein Zug, der mit 80 km/h fährt, benötigt immer noch 300 bis 500 Meter
Bremsweg.
Allein im Streckenabschnitt der Deutschen Bahn AG von Wintermoor nach Soltau (28 Kilometer) gibt es 29
Bahnübergänge, davon 18 technisch nicht gesichert. Zwischen Soltau und Wardböhmen in
Fahrtrichtung Celle (20 Kilometer) befinden sich sogar 42 nur mit einem Andreaskreuz
gesicherte Bahnübergänge.
Bericht: Walsroder Zeitung

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