Schwerer Verkehrsunfall auf der BAB 7 1 Toter, mehrere Verletzte und 50km Stau
Aus dem Polizeipresseportal :
(ots) - A 7 Schwarmstedt: Tödliche Verletzungen erlitt ein 25 Jahre alter Lkw-Fahrer aus Ungarn als er am 01.11, kurz vor 11.00 Uhr, auf der Autobahn 7 auf einen an einem Stauende stehenden Sattelzug auffuhr. Der Stau hatte sich gebildet, weil ein Sattelzug die Mittelschutzplanke durchbrochen hatte, mit mehreren entgegenkommenden Fahrzeugen zusammengeprallt und dann umgestürzt war.
Gegen 10.50 Uhr fuhr ein Lkw-Fahrer mit seinem mit Altöl beladenen Sattelzug auf der Autobahn 7 in Richtung Hannover. Kurz hinter der Abfahrt Schwarmstedt platze bei der Sattelzugmaschine der vordere linke Reifen. Hierdurch verlor der Mann die Kontrolle über den Sattelzug. Dieser schleuderte über die Autobahn, durchbrach die Mittelschutzplanke und geriet in den Gegenverkehr. Hier prallte er zunächst mit einem Audi zusammen, der 37-Jährige Fahrer aus Bayerbach und sein 9-Jähriger Sohn, der hinten links im Pkw saß, wurden schwer verletzt. Die Beifahrerin, die 38-Jährige Ehefrau und der Zwillingsbruder kamen mit dem Schrecken davon. Weiter prallte der Sattelzug gegen einen Klein-Lkw der Sprinter-Klasse, der 23-Jährige Fahrer aus Langenhagen wurde hierbei leicht verletzt. Auch ein 7,5 Tonner Lkw und ein Volvo wurden durch den schleudernden Sattelzug bzw. Teile davon beschädigt. Die Fahrer und Insassen dieser Fahrzeuge blieben hierbei unverletzt. Der Sattelzug stürzte um und blieb auf dem rechten Fahrstreifen der Richtungsfahrbahn Hamburg liegen. Der Fahrer erlitt ebenfalls schwere Verletzungen. In wenigen Minuten baute sich in Richtung Hamburg ein Stau auf und ein 60-Jähriger Trucker aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) bremste seinen Sattelzug circa 500 Meter hinter der Unfallstelle auf dem rechten Fahrstreifen ab. Kurz nachdem er zum Stillstand gekommen war, fuhr der Fahrer eines Klein-Lkws (3,5-Tonner mit Plane und Spriegel) ungebremst auf das Heck des Sattelaufliegers. Der 25 Jahre alte Fahrer wurde hierbei tödlich verletzt in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Der Leichnam musste durch die Feuerwehr aus dem Lkw befreit werden. Die folgenden Verkehrsteilnehmer bremsten ihre Fahrzeuge nach und nach ab und weitere 400 Meter dahinter wollte ein 28-Jähriger Lkw-Fahrer aus Brandenburg die vor ihm langsamer werdenden Lkw überholen. Als er ausscheren wollte, sah er den Stau, lenkte seinen Sattelzug auf den rechten Fahrstreifen zurück, prallte hier auf den vorausfahrenden Sattelzug und schob diesen auf den davor fahrenden Sattelzug, der dann noch auf einen weiteren Sattelzug prallte.
Die Autobahn wurde durch die Polizei in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Es entstand ein Rückstau von insgesamt knapp 50 Kilometern (je Fahrtrichtung circa 25 Kilometer). Verkehrsteilnehmer die in dem Stau standen, wurden durch die Polizei entgegengesetzt von der Autobahn geleitet.
Während des Schleudervorganges, beim Umkippen und danach trat Altöl aus dem umkippenden Sattelauflieger aus. Dieses verteilte sich auf der Autobahn, sowohl in Richtung Hannover, insbesondere aber auf der Richtungsfahrbahn Hamburg. Bis zur Beseitigung des auf der Fahrbahn befindlichen Ölfilms konnte die Autobahn nicht wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Das Umpumpen des Altöls und die Bergungsarbeiten des verunfallten Sattelzuges zogen sich bis in die Nachtstunden hin. Erst am 2.11., gegen 2.15 Uhr, konnte die Autobahn 7 in Fahrtrichtung Hamburg wieder komplett freigegeben werden, kurz nach 1.00 Uhr waren bereits zwei der drei Fahrstreifen wieder befahrbar. In Richtung Hannover war die Reinigung der durch Altöl verschmutzten Fahrstreifen bereits gegen 16.15 Uhr abgeschlossen, so dass die Autobahn wieder frei war. Kurz darauf war auch der linke Fahrstreifen in Fahrtrichtung Hamburg gereinigt und die letzten seit mehr als fünf Stunden im Stau stehenden Autofahrer wurden durch die Polizei an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Zuvor war bereits eine Vielzahl von Verkehrsteilnehmern an die Abfahrt Berkhof zurückgeführt und dort abgeleitet worden. Bis in den späten Abend gab es einen Rückstau in Richtung Hamburg.
Bei dem verunfallten Sattelzugfahrer handelt es sich um einen 50 Jahre alten Mann aus Staßfurt (Sachsen-Anhalt). Die Verletzungen des 28 Jahre alten Lkw-Fahrers, der auf den vorausfahrenden Sattelzug aufgefahren ist, sind doch ernster als zunächst festgestellt, er verblieb stationär im Krankenhaus Grußburgwedel.
Nach ersten Schätzungen entstand bei den drei Unfällen ein Sachschaden von insgesamt 325.000 Euro.
Im Einsatz waren Freiwillige Feuerwehren der Region Hannover sowie die Ortsfeuerwehr Schwarmstedt.