Folgenschwerer Chemieunfall an Walsroder Schule

Walsrode (tk) Ein folgenschwerer Chemieunfall ereignete sich am 24.10.2015 am ehemaligen Schulzentrum Walsrode in der Ostdeutschen Allee. Beim Vorbereiten des Unterrichts explodierte der Lehrkraft eine mit Pikrinsäure gefüllte Flasche. Durch die Explosion wurden mehrere Personen leicht verletzt und weitere Chemikaliengefäße zerstört. Unter ihnen viele verschiedene Säuren und Laugen, aber auch radioaktive Salze. Diese Lage war das Ausgangsszenario für eine großangelegte Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt.

Der Walsroder Einsatzleiter Stephan Eggersglüß war mit der Freiwilligen Feuerwehr Walsrode und der Freiwilligen Feuerwehr Fulde als Erster vor Ort. Als Erstmaßnahme wurde ein Trupp unter Atemschutz zur ersten Erkundung und zur Rettung eines kollabierten Schülers in das Gebäude geschickt. Nach der ersten Rückmeldung ließ er sofort zur Unterstützung die Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt des Heidekreises alarmieren. Diese setzt sich aus speziell ausgebildeten Einheiten der Feuerwehren des gesamten Landkreises zusammen.

Nach dem Eintreffen gingen als erstes die Kräfte des Fachzuges Atemschutz/Strahlenschutz in den Einsatz um die Lage des radioaktiven Salzes zu lokalisieren und die Kontamination der restlichen Schüler, welche dem Lehrer zur Hilfe geeilt waren, zu beurteilen. Nach der Ortung des Strahlers und Abschirmung des selbigen kamen die Kräfte des Fachzuges Gefahrgut zum Einsatz, um die Gefahren die durch die zerbrochenen Gefahrstoffgebinde ausgingen, zu lokalisieren und zu beseitigen. Zeitgleich bereiten die Fachzüge Messen/Spüren und Dekontamination den Dekontaminationsplatz vor, um alle Personen die aus dem Gefahrenbereich kamen, auf Verunreinigung zu untersuchen und entsprechend zu Reinigen.

Am Ende waren die Kräfte zwar erschöpft, da die Arbeiten allesamt unter Atemschutz und zum Teil unter luftdichten Chemikalienschutzanzügen durchgeführt werden mussten aber mit ihrer Leistung zufrieden. Auch die Übungsbeobachter Rainer Seebeck, Kreisbereitschaftführer der Umweltbereitschaft und Kreisbrandmeister Hartmut Staschinski waren von der gezeigten Leistung überzeugt und sehen sich für den Ernstfall gut vorbereitet. Sie lobten das Zusammenspiel der einzelnen Züge und konnten lediglich einige kleine Verbesserungspotenziale aufzeigen.

Insgesamt waren knapp 90 Einsatzkräfte vor Ort. Im Anschluss konnten sich die Beteiligten bei einem gemeinsamen Imbiss stärken und sich über die Übungslage austauschen.

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