Feuerwehr Bomlitz trainiert alternative Rettungsmethoden zur Befreiung eingeklemmter Personen

Bomlitz (jr) Die Fahrzeugindustrie entwickelt laufend neue Fertigungsverfahren unter dem Einsatz moderner Werkstoffe und hochfester Stähle um die Kraftfahrzeuge so sicher wie möglich zu gestalten. Dabei werden vor allem im Bereich der Fahrgastzelle hochfeste Stähle in Kombination mit anderen Werkstoffen eingesetzt um die Fahrzeuginsassen bei einem Unfall bestmöglich zu schützen.

Diese Entwicklung führt zum einen zu einer Verringerung der Verkehrstoten, zum anderen führt sie aber auch dazu, dass es für die Feuerwehren immer aufwendiger und schwieriger wird eingeklemmte Personen aus modernen PKWs zu befreien. Auch die modernsten hydraulischen Rettungsscheren stoßen hier teilweise an ihre Grenzen.

Aus diesem Grund wurde durch die TH-Ausbilder der Feuerwehr Bomlitz ein besonderer Dienst durchgeführt, bei welchem alternative Rettungsmethoden, die besonders bei modernen Fahrzeugen Anwendung finden können, geübt wurden. Durch diese Methoden wird der „Baukasten“ der möglichen Techniken zur Befreiung eingeklemmter Personen ständig erweitert.

Als erstes wurde das Abreißen der mittleren Fahrzeugsäule (B-Säule) mittels Spreizer und Hydraulikzylinder gezeigt und durch die Einsatzkräfte geübt. Das Abreißen der Fahrzeugsäule stellt eine Alternative zur Durchtrennung der B-Säule mittels Rettungsschere dar, da die B-Säule bei modernen Fahrzeugen besonders verstärkt ist.

Danach wurde eine Methode geübt, die in den Skandinavischen Ländern vielfach Anwendung findet. Die sogenannte „Oslo-Methode“. Hierbei wurde der verunfallte PKW auf die Straße gezogen und am Heck durch Anschlagen an ein Feuerwehrfahrzeug gesichert. Anschließend wurden die beiden vorderen Fahrzeugsäulen (A-Säule) an die Seilwinde des HLF angeschlagen und Entlastungsschnitte im unteren Bereich der A-Säulen durchgeführt. Durch das Anziehen mit der Seilwinde konnte so sehr schnell eine große Befreiungsöffnung zur Entklemmung des schwer eingeklemmten Fahrers erreicht werden.

Die „Oslo-Methode“ stellt eine Alternative für die Sofortrettung einer lebensgefährlich verletzten Person, welche schwerst eingeklemmt ist, dar. Als Standardmethode wird sie in der Regel keine Anwendung finden, da hierbei das verunfallte Fahrzeug bewegt werden muss und sich diese Bewegung auf den Patienten im Fahrzeug übertragen würde. Zur Sofortrettung ist diese Methode aber durchaus geeignet, da sie sehr schnell zum Erfolg führt.

Während und nach der Ausbildung kamen durch die Teilnehmer weitere Ideen auf, wie man die geübten Methoden noch verändern bzw. in bisher bekannte Techniken implementieren könnte. Diese Ideen und Ansätze werden bei einem der nächsten Übungsdienste ausprobiert und bewertet.

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