Auch der Heidekreis blieb nicht verschont ... zahlreiche Unwettereinsätze
Heidekreis (jf) Auch der Heidekreis blieb vom gestrigen Unwetter nicht verschont. Starkregen, Sturm und so genannte Fallwinde verursachten teilweise starke Verwüstungen und Schäden. Mehrere hundert Freiwillige Feuerwehrangehörige arbeiteten bis spät in die Nacht die ca. 150 Einsatzstellen im Heidekreis ab. Alleine im Stadtgebiet Walsrode wurden ab dem späten Sonntagnachmittag rund 50 Einsätze gemeldet, bei mehreren waren Hubrettungsfahrzeuge notwendig, bspw. wenn Bäume auf Hausdächern lagen.
Ein Einsatzschwerpunkt war im Bereich Honerdingen, aber auch aus Benzen, Düshorn und Schneeheide liefen Notrufe auf.
In dem Gemeindebereich Bomlitz mussten ebenfalls rund 50 Einsätze bewältigt werden, teilweise rückte die Ortsfeuerwehr Bad Fallingbostel mit dem Gelenkmast zur Unterstützung an. Der Schwerpunkt war im Bereich Uetzingen/Elferdingen/Wenzingen.
Auch in der Samtgemeinde Rethem mussten dutzende Unwetterschäden beseitigt werden, dort lag der Schwerpunkt im Bereich Frankenfeld.
Im Stadtgebiet von Bad Fallingbostel sowie Dorfmark waren die Freiwilligen auch über Stunden damit beschäftigt, die Unwettereinsätze abzuarbeiten.
Aber auch die Feuerwehren im nördlichen Bereich wurde zu Hilfe gerufen, wie in Soltau, wo rund zwölf Einsätze - von Sturmschaden bis vollgelaufene Keller – bearbeitet werden mussten. Die Feuerwehren in Munster mussten ebenfalls tätig werden.
Bei einigen Einsatzstellen waren Bäume auf geparkte Autos gestürzt, so dass deren Tanks beschädigt wurden und Kraftstoff auslief. Dieser wurde gebunden und aufgefangen, die Untere Wasserbehörde vom Landkreis wurde hinzugezogen.
Auch die Bauhöfe der Kommunen waren damit beschäftigt, Hindernisse zu beseitigen und Nebenstraßen zu sperren. Bäume, die auf Schienen gestürzt waren, wurden ebenfalls beseitigt. Durch die Bauarbeiten waren die Strecken sowieso gesperrt, so dass es zu keinerlei Behinderungen beim Zugverkehr kam.
Ganz anders beim Autoverkehr, dieser kam stellenweise durch die Blockaden kurzzeitig zum Erliegen. Über Personenschäden und die Schadenhöhe ist bisher nichts bekannt. In manchen Fällen waren Mitglieder der Feuerwehren gleichzeitige Betroffene, da auch sie nicht von den Auswirkungen der Schlechtwetterfront verschont blieben und Wasser in die Häuser eindrang oder Bäume/Äste auf ihre Häuser gestürzt waren.
Auch am Montag mussten die Arbeiten fortgesetzt werden, in Honerdingen und Bomlitz sind Ehrenamtliche aktuell dabei, Schäden zu beseitigen.
Bomlitz
- 53 Einsatzstellen (Baum auf Straße/Haus/PKW/Hochspannungsleitung/überflutete Straßen/Straße unterspült/Straße von Wurzelteller weggerissen/Wasser in Gebäude/mehrere Sachen die zur Verkehrsgefährdung geworden sind (Banner, Absperrungen)
- Schwerpunkt Uetzingen, Elferdingen, Wenzingen
- Im Einsatz Bomlitz, Kroge, Jarlingen/Ahrsen, Stadtwerke, Avacon, Bauhof (knappe 60 Feuerwehrkräfte)
- Unterstützung durch Radlader und Trecker
- zeitweise mehr als 10 Kettensägen im Einsatz
- massive Verkehrsbehinderung (alle Wege Richtung Bad Fabo dicht)
Rethem
Zu diversen Hilfeleistungseinsätzen wurden auch die Feuerwehren der Samtgemeinde Rethem alarmiert. Gegen 16:20 Uhr wurde die Rethemer Feuerwehr in den Ortsteil Stöcken gerufen. Eine mächtige Kastanie war in der Krone abgebrochen; ein Ast von ca 30 cm Durchmesser stürzte auf das Dach eines Wohnhauses. Die 10 Einsatzkräfte der Rethemer Feuerwehr befreiten das Dach von weiteren Ästen und deckten es mit Unterstützung des Dachdeckers mit Planen ab.
Auch zwischen Bierde und Böhme waren etliche Äste durch den Sturm abgeknickt und auf die Straße gestürzt. Hier kamen neben 15 Einsatzkräften der Feuerwehr Bierde auch ein Steiger zum Einsatz, um die lose hängenden Äste gänzlich abzusägen und weitere Gefahren durch unkontrolliert herabstürzende Äste zu minimieren.
In Böhme waren sieben Helfer der Feuerwehr damit beschäftigt, die Ortsmitte von mächtigen Hölzern einer abgebrochenen Eiche zu befreien.
Am schlimmsten hatte es die Ortschaft Frankenfeld getroffen. Entwurzelte Lindenbäume auf dem Weg ins Dorf ließen nichts gutes Ahnen. Es folgten mächtige Äste, die in den Baumkronen alter Eichen abgebrochen und zu Boden gestürzt waren. Zum Teil wurden hierdurch etliche Dächer von Wohnhäusern und Nebengebäuden in Mitleidenschaft gezogen. Die15 Einsatzkräfte hatten somit alle Hände voll zu tun, die Straßen von den schweren Ästen zu beseitigen.
Soltau
Beginn für Feuerwehr Soltau 28.08. 16:54 erste Alarmierung TH1
- Baum auf Straße Winsener Str. kurz vor Bahnübergang; 2 Fz.; 4 EK; Baum mit Motorsäge klein gesägt, Straße geräumt
- Baum auf Pkw Harburger Str. kurz hinter Ortsausgang; 2 Fz. 10 EK; Baum klein gesägt; Pkw frei geräumt; Fahrer unverletzt
- Baum auf Straße Tannenweg; 2 Fz. 7 EK; Baum klein gesägt; Straße geräumt
- Baum auf parkenden Pkw Achtergang; 2 Fz. 4 EK; Baum klein gesägt und von Pkw-Dach geräumt; Fahrer war nicht im Fahrzeug
- Vom Sturm beschädigte Bäume im Stadtpark weiträumig abgesperrt und Einsatzstelle an Bauhof übergeben
- Baum auf Straße Am Wall Friedrichseck; Feuerwehr Dittmern-Deimern hat Baum klein gesägt und Straße geräumt
Ab 18:45 keine weiteren Einsätze wegen Sturm/Bäumen
Ab 19:24 erste Alarmierungen nach zweitem Unwetter/starken Regenfällen für Feuerwehr Soltau
- 3x Keller unter Wasser An der Weide; mit Tauchpumpen leer gepumpt 4 Fz. 21 EK
- Kellerwohnung im Eschenweg komplett geflutet durch Regenwasser; mit Tauchpumpen leer gepumpt 3 Fz. 7 EK
- Keller in Lüneburger Str. mit Schmutzwasser voll gelaufen; Keller mit Unterstützung der Ortswehr Harber leer gepumpt, Stadtentwässerung und UWB zur Unterstützung mit vor Ort 4 Fz. 24 EK
- Mehrere Regeneinläufe im Stadtgebiet gereinigt, damit Regenwasser auf Straßen schneller abläuft
Einsatzende in Soltau ca. 22:15 Uhr
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- 2 Verletzte nach Verkehrsunfall auf der K141