Übung der KFB-Umwelt in Heber
Heber, Heidekreis (jf) Auf dem Bereich eines Entsorgungsbetriebes in Heber fand am Samstagnachmittag ab 14:00 Uhr die Jahresübung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt statt. Vorbereitet wurde diese vom Stellvertretenden Bereitschaftsführer Uli Baden. Pünktlich zu Beginn begann es zu regnen - obwohl die geplante Lage eigentlich trockenes Wetter vorsah. Aber kein Problem für die flexiblen Einsatzkräfte, die ein Leben in der Lage gewöhnt sind.
Bei Ankunft der zuständigen Ortsfeuerwehr Heber erkannte der Einsatzleiter schnell, dass er mit seinen eigenen Kräften nicht auskommen wird. Daraufhin wurde sofort die Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt über die Leitstelle alarmiert. Diese besteht aus insgesamt vier Fachzügen, in denen Mitgliedern diverser Ortsfeuerwehren aus dem gesamten Heidekreis zusätzlich zu ihrem normalen Dienst aktiv sind.
Bei Ankunft des Bereitschaftsführers Rainer Seebeck wurde er in folgende Lage eingewiesen: ein Gabelstapler hatte auf dem Gelände der Entsorgungsfirma einen Tank mit einer unbekannten Flüssigkeit beschädigt, diese lief aus und bildete einen gelblichen Nebel. Der Mitarbeiter war bewusstlos auf dem Fahrersitz zusammengebrochen. Parallel dazu kam es zu einem Unfall mit einem PKW. Zwei Personen wollten eigentlich Material zur Entsorgung anliefern und versuchten dann mit hoher Geschwindigkeit aus dem Gefahrenbereich zu flüchten. Der PKW war mit einem Warnzeichen „Radioaktivität“ versehen, so dass nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es dort eine zusätzliche Gefahr für Menschen gab. Während noch die Erkundung lief, trat plötzlich aus unbekanntem Grund aus einem Lagecontainer Chlorgas aus.
Der Bereitschaftsführer Seebeck wies seine Zugführer in die Lage ein und übertrug Ihnen die Aufträge. Die Mitglieder des Fachzuges „Gefahrgut“ führten geschützt durch Chemikalienschutzanzüge die Menschenrettung beim Gabelstapler durch, leiteten die Stofferkundung ein und dichtete den Tank ab. Der Fachzug „Dekontamination“ baute die Personendekontamination auf, um sowohl den Patienten wie auch die Einsatzkräfte grob zu reinigen, damit es nicht zu einer Kontaminationsverschleppung kommt. Der Fachzug „Messen und Spüren“ kontrollierte an und um die Einsatzstelle herum die Belastung in der Umwelt, während Einsatzkräfte des Fachzuges „Atemschutz-Strahlenschutz“ in entsprechender Schutzausrüstung die beiden Insassen und deren Hund aus dem verunfallten PKW retteten.
Nach Abarbeitung der erteilten Aufträge erfolgte eine gemeinsame Nachbesprechung, bei der die eingeleiteten Maßnahmen und mögliche Verbesserungspotentiale besprochen wurden. Der Kreisbrandmeister Thomas Ruß hatte zahlreiche Gäste, darunter den Landrat Manfred Ostermann, Mitarbeiter des Heidekreises, Vertrete der Polizei, des THW sowie Führungskräfte der Kreisfeuerwehr zur Beobachtung eingeladen. Ein großer Dank ging an die Betreiberfamilie Bosselmann für die Bereitschaft, die Übung auf dem Werkgelände durchführen zu lassen.
Während die Kräfte in Heber übten, mussten die Ortsfeuerwehren Wietzendorf und Soltau zu einem gemeldeten LKW-Brand und die Ortsfeuerwehren Düshorn sowie Hodenhagen zu einer längeren Ölspur auf der L190 ausrücken. Dort war auch die Straßenmeisterei vor Ort und sicherte die Straße mit Warnschildern ab.
Text, Fotos Jens Führer