365 Tage im Einsatz Rund 150 Besucher beim Gebetsabend für die Feuerwehr
„Christen können an allen Orten beten“, begrüßte die Vorsitzende der Evangelischen Allianz, Pastorin Susanne Sander (Ahlden), die Besucher des Gebetsabends im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Walsrode. Wo sonst Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge stehen, trafen sich am vergangenen Mittwoch rund 150 Feuerwehrleute und Interessierte, um sich über die Arbeit der Feuerwehr zu informieren und für die Feuerwehr zu beten. Stadtbrandmeister Richard Meyer freute sich über das große Interesse und die Bereitschaft der Evangelischen Allianz, die Arbeit der Feuerwehren auf diese Weise zu würdigen.
Die Ortswehr Walsrode hatte diesen besonderen Gebetsabend, der im Rahmen der Allianz-Gebetswoche stattfand, gemeinsam mit der Evangelischen Allianz des Kirchenkreises Walsrode vorbereitet.
Die Feuerwehrkapelle Krelingen eröffnete mit schmissigen Klängen den Abend. Mit Bildern und Berichten und einer „Alarmierung“ bekamen die zahlreichen Besucher einen Einblick in die vielfältige Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren, die sich bei weitem nicht nur auf das Löschen von Bränden beschränkt.
Wie gefährlich und belastend die zahlreichen Einsätze – immerhin rund 140 im Jahr allein in Walsrode und Umgebung – sein können, berichteten Alfred Suhr und Torsten Bivour-Hiller von der Walsroder Ortswehr. „Wir haben eine große Verantwortung für die Betroffenen und sind 365 Tage im Jahr im Einsatz.“ Hilfreich sei die Begleitung durch Notfallseelsorger bei und nach Einsätzen.
Dass unter dem Engagement bei der Feuerwehr das Familienleben leiden kann, veranschaulichte Daniela Wagner, Ehefrau des Walsroder Ortsbrandmeisters Stephan Wagner, anhand eines aufgrund eines Einsatzes abgebrochenen Familienausflugs. Besonders schlimm sei der Einsatz beim Großeinsatz in Bad Fallingbostel gewesen, wo sie eineinhalb Tage nur über Fernsehen oder Radio Informationen erhielt.
Wie Arbeitgeber damit umgehen, wenn plötzlich die Maschinen stillstehen, weil Mitarbeiter zu einem Feuerwehreinsatz gerufen werden, berichtete Wolfgang Rabens (Groß Eilstorf). Das sei für die Firma nicht immer leicht zu verkraften, aber er schätze seine derzeit sieben bei der Feuerwehr engagierten Mitarbeiter sehr. „Feuerwehrleute haben bei mir Pluspunkte, wenn sie sich bewerben. Sie sind teamfähig, gut ausgebildet, leistungsfähig und gute Führungspersönlichkeiten“, so Rabens.
Zu den Aufgaben der Feuerwehren gehört auch die Rettung von Unfallopfern. Eine von ihnen brachte während des Abends ihren Dank für die Hilfe durch die Feuerwehr nach einem schweren Autounfall zum Ausdruck. Solche Art von Rückmeldungen seien eher die Ausnahme, sagte Jens Führer, Pressesprecher der Feuerwehren. Umso mehr freue man sich darüber. Feuerwehrleute setzten immerhin einen Großteil ihrer Freizeit ein, um anderen zu helfen und riskierten dabei nicht selten ihr Leben.
In Gebeten gingen Superintendent Ottomar Fricke und Pastorin Rosl Schäfer (Walsrode) auf die Arbeit der Feuerwehren ein und baten Gott um Schutz und Bewahrung für die Einsatzkräfte. Und Pastorin Susanne Sander erinnerte zum Schluss an den „Notruf 5015“ der Bibel: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten“ (Psalm 50,15).
Text und Fotos: Henry Wilker (Geistliches Rüstzentrum Krelingen, Öffentlichkeitsarbeit & Veranstaltungsorganisation)