Die Feuerwehr leistet mehr als Retten Löschen Bergen Schützen Dienstversammlung der Feuerwehren im Heidekreis
Düshorn/Heidekreis (dd) Vor vollem Haus eröffnete der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Ruß kürzlich die Gemeindebrandmeisterdienstversammlung. Die Stadt- und Gemeindebrandmeister sowie zahlreiche Ortsbrandmeister aus dem ganzen Heidekreis und Funktionsträger der Kreisfeuerwehr waren der Einladung nach Düshorn gefolgt. Im Jahresbericht des Kreisbrandmeisters berichteten die beiden Abschnittsleiter Thomas Ruß und Richard Meyer über das abgelaufene Jahr. Sie vertraten dabei den Kreisbrandmeister Hartmut Staschinski, der sich zurzeit noch in Kur befindet.
Im Heidekreis sind über 3.600 Mitglieder in 13 Stadt- und Gemeindefeuerwehren tätig. Zwar ist mit 430 der Frauenanteil wie in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, insgesamt sind es jedoch weniger Feuerwehrleute geworden. „Das müssen wir im Auge behalten“ sagte Ruß und konnte zu den genauen Gründen noch keine klare Antwort finden.
Die Einsatzzahlen hingegen sind gestiegen. Mit 2.463 Einsätzen stelle das Jahr 2016 ein „Rekordjahr“ dar. Die hohe Anzahl lässt sich auf viele Sturmeinsätze innerhalb kurzer Zeit zurückführen. Aber auch Heimrauchmelder verursachen ein ums andere Mal einen Fehlalarm. „Trotzdem sind Rauchmelder in privaten Wohnungen richtig und wichtig“ betonte Ruß.
Herausragende Einsätze waren ein Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Soltau, bei dem diverse Feuerwehren und Kreisfeuerwehreinheiten gefordert waren aber auch die vielen schweren Verkehrsunfälle unter anderem auf der A 7.
Richard Meyer berichtete weiter von den Kreiswettbewerben, dem Umbau der Feuer- und Rettungsleitstelle in Soltau, der abgeschlossenen Umstellung auf den Digitalfunk und von der Zertifizierung der Feuerwehrausbildungsstätten im Heidekreis durch die Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz für einen geplanten ABC-Lehrgang auf Kreisebene.
In den folgenden Kurzberichten der diversen Fachbereiche der Kreisfeuerwehr wurde deutlich wie viel ehrenamtliche Arbeit in der Feuerwehr geleistet wird.
Kreisjugendfeuerwehrwartin Silke Fricke konnte 59 Übernahmen aus den Jugendfeuerwehren in die Einsatzabteilungen vermelden. Dazu werden in Zukunft auch die inzwischen 13 Kinderfeuerwehren beitragen, die bereits die kleinsten Feuerwehrbegeisterten fördern.
Kreisausbildungsleiter Jens Brockmann konnte Vollzug für fast 1.900 Digitalfunkfortbildungen melden. Außerdem sollen in einem Schulprojekt an der Felix-Nußbaum-Schule in Walsrode Schüler ihren ersten Feuerwehrlehrgang absolvieren können und danach in die Feuerwehr aufgenommen werden.
Kreissicherheitsbeauftrager Günther Volbers zog ein positives Fazit, da sich 2016 keine schweren Unfälle ereigneten.
Kreisstabführerin Katja Wolff bedauert den Mitgliederschwund in den Musikzügen. Leider sei dies ein Landesweiter Trend.
In den beiden Technischen Einsatzleitungen kommt das neue Programm CommandX und zum Einsatz. Die Anwendung soll in Zukunft auch den Städten und Gemeinden zugänglich gemacht werden.
Die Kreisfeuerwehrbereitschaften Nord und Süd führten großangelegte Übungen durch, der Logistikzug versorgte über 1.000 Personen beim Regionalentscheid in Meckelsen.
Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt war mit dem Fachzug Messen und Spüren im Einsatz und führte mehrere Übungen durch.
Kreispressesprecher Jens Führer stellte die Arbeit der vier Pressesprecher der Kreisfeuerwehr vor. Ca. 200 Presseinfos wurden verfasst und die Bevölkerung über die BIWAPP mit Informationen versorgt. Tagesaktuell auch direkt nach der Veranstaltung bei einem Feuer in einer Biogasanlage in Schneeheide. Außerdem wird der Bereich Social Media seit einiger Zeit von einem Team von Feuerwehrpressesprechern bearbeitet.
Kreisbrandschutzerzieher Benjamin Hering machte die Anwesenden mit der Ankündigung des „Feuertornado-Teller“ auf den Tag der Brandschutzerziehung in Schneeheide neugierig.
Die stellvertretende Landrätin Gudrun Pieper machte in ihrem Grußwort deutlich, dass Politik und Verwaltung hinter der Feuerwehr stehen. „Ohne das Ehrenamt würde einiges nicht funktionieren.“ sagte sie und regte an, dass Mitglieder der Feuerwehr bei gleicher Eignung einen weiteren Pluspunkt bei Bewerbungen auf eine Arbeitsstelle bekommen könnten.
Ein großer Tagesordnungspunkt waren dann auch die Beförderungen, Ernennungen und Verabschiedungen für die Funktion in der Kreisfeuerwehr.
Svenja Lüdemann aus Neuenkirchen scheidet als stellv. Zugführerin des Fachzuges Logistik der Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Nord aus. Ihre Nachfolge tritt Matthias Böhling, ebenfalls Neuenkirchen, an.
Sergé Ossowski und der Matthias Meyer, beide aus Soltau, scheiden als Zugführer des Fachzuges Technische Hilfeleistung der KFB Nord aus. Ihre Nachfolge treten Torsten Küddelsmann und Jörg Schleifenbaum aus Soltau an.
Im Fachzug Wasserförderung wurde Thomas Wolf aus Munster zum neuen stellv. Zugführer ernannt.
In der Kreisjugendfeuerwehr tritt Heiko Bartels aus Wietzendorf die Nachfolge von Marcel Jipp als stellv. Kreisjugendfeuerwehrwart und Abschnitts-Jugendwart Nord an.
Zu Kreisausbildern wurden an diesem Abend Axel Labrenz (Buchholz/Aller), Thorsten Vesper (Dorfmark) und Christoph Baden (Brochdorf) ernannt.
Zum Hauptlöschmeister wurden Marco Scheffler (Groß Eilstorf) und Olav Lichtenberg (Bomlitz) in der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt befördert. Andreas Bode (Soltau) und Siegfried Wichers (Walsrode) wurden zu Brandmeistern befördert.
In der Kreisausbildung wurden Axel Labrenz zum Löschmeister und Thomas Bösewill (Rethem/Aller), Markus Harms (Bierde), Torsten Söhnholz (Krelingen) und Thorsten Vesper (Dofmark) zu Oberlöschmeistern befördert.
In Funktion des stellv. TEL Leiters Nord wurde Dirk Altmann zum Brandmeister befördert.
Eine kleine Besonderheit war dann noch die Beförderung von Munsters Stadtbrandmeister Jan-Erik Schlüter zum Ersten Hauptbrandmeister und seinem Stellvertreter Andreas Höltmann zum Hauptbrandmeister. Munsters Bürgermeisterin Christina Fleckenstein war für diese Beförderung ihrer beiden höchsten Feuerwehrführungskräfte, die sonst auf Stadtebene durchgeführt wird, an diesem Abend mit dabei.
Abschnittsleiter Richard Meyer dankte den vielen Feuerwehrführungskräften für ihre vielfältig geleistete Arbeit und ihre Engagement. Er schloss die Versammlung mit den Worten "Die Feuerwehr leistet mehr als Retten Löschen Bergen Schützen".
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