Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Munster Ortsbrandmeister Michael Kammstieß berichtet über das Jahr 2017
Munster/Heidekreis (dd) Ortsbrandmeister Michael Kammstieß hatte eine Menge zu erzählen auf der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Munster. So berichtete er über 138 Einsätze, davon 71 Brandeinsätze. Hier bescherte die, seit Ende 2015 auch für Bestandbauten geltende, Rauchmelderpflicht einige Mühe. 12 Mal musste die Feuerwehr Munster zu Fehlalarmen durch Heimrauchmelder ausrücken, teilweise in leere Wohnungen. Doch Kammstieß betonte ihm sei ein Fehlalarm lieber, als eine Wohnung in Vollbrand und schließlich habe sich auch die Feuerwehr stets für die Rauchmelderpflicht ausgesprochen. 67 Mal rückte die Wehr zu Technischen Hilfeleistungen aus. Dabei trugen die diversen Stürme erheblich zum Einsatzaufkommen bei.
Beim Fahrzeugpark mahnte der Ortsbrandmeister an Ersatzbeschaffungen nicht in allzu ferne Zukunft zu schieben. Das LF 16 hat bereits 31 Jahre auf dem Buckel, der Rüstwagen 30 Jahre und das gebraucht gekaufte Mehrzweckfahrzeug mit Ladebordwand ist bereits seit 24 Jahren unterwegs. Einen Ersatz für die alte Drehleiter konnte in 2017 beschafft werden. Das LF 16-TS, ein Katastrophenschutzfahrzeug des Bundes, musste außer Dienst gestellt werden, da weitere Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich gewesen wären. Nun setzt Kammstieß auf ein LF 20 KatS als Ersatz aus der aktuellen Beschaffung des Bundes.
Außerdem konnte ein großer Anhänger für den Transport von Schläuchen und Geräten über Sponsoren gekauft werden.
Die 76 Mitglieder der Einsatzabteilung bildeten sich in diversen Veranstaltungen und Fortbildung weiter. Dabei wurden Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene besucht. Außerdem wurden Stadt-, Ortsbrandmeister und Zugführer für die Tätigkeiten des Verwaltungsvollzugsbeamten ausgebildet um Beispielsweise einen Platzverweis gegenüber Personen, die den Einsatzablauf erheblich stören, durchsetzen zu können. Für Feuerwehr Einsatzleiter in Zeiten von Gaffern und Übergriffen auf Einsatzkräfte leider von immer größerer Bedeutung.
Die weiteren Tätigkeitsberichte der Jugendfeuerwehr, der Altersabteilung, der Brandschutzerziehung und der Weinkönigin zeugten von einem vielseitigen und arbeitsintensiven Jahr. Jugendfeuerwehrwart Phillip Rennpferdt konnte ein Mitglied der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übergeben und kündigte die Gründung einer Kinderfeuerwehr im laufenden Jahr an.
Brandschutzerzieher Rudi Töpperwien konnte mit 21 Unterstützern bei insgesamt 40 Terminen Kinder von 1 bis 10 Jahre schulen. Er dankte den vielen Unterstützern und attestierte "Brandschutzerziehung ist mitten in der Wehr angekommen".
Trotz Regenwetter beim 23. Weinfest der Ortsfeuerwehr Munster war auch diese Veranstaltung im letzten Jahr ein voller Erfolg. Bei 32 weiteren Terminen in ganz Deutschland machte die Weinkönigin Werbung für Munster und das Weinfest.
Der Spielmannszug der Feuerwehr Munster ist aufgrund von Austritten leider nur Spielfähig, wenn auch tatsächlich alle Mitglieder da sind, berichtete Oliver Krumbiegel. In 2017 wurden trotzdem vier Auftritte hingelegt.
Stadtbrandmeister Jan-Erik Schlüter sprach für die Stadtfeuerwehr ebenfalls von einem normalen Jahr. Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Munster ist sehr gut, allerdings ist wie vieler Orts die Verfügbarkeit in der Woche am Tage schwierig, da einige Mitglieder auch außerhalb Munsters arbeiten oder ihren Arbeitsplatz nicht verlassen können. Schlüter regte daher an, Städtische Mitarbeiter für den aktiven Feuerwehrdienst zu begeistern.
Allgemein wünschte sich der Stadtbrandmeister einen etwas niedrigeren Altersdurchschnitt, noch mehr Frauen in der Wehr und Mitglieder mit Migrationshintergrund.
Die Grußworte waren geprägt von großem Dank an die freiwilligen Helfer der Munsteraner Wehr. Bürgermeisterin Christina Fleckenstein sagte „ich bin froh das wir euch haben“. Unverständnis äußerte sie für die Rücksichtslosigkeit gegenüber Einsatzkräften, wenn z.B. Absperrungen umfahren werden. Sie dankte den Anwohnern rund um das Farbenhaus Drewes, die bei dem Feuer in den frühen Morgenstunden Brötchen und Kaffee für die Feuerwehrleute bereitstellten.
Mit großer Freude konnte Fleckenstein drei langjährigen Mitgliedern das Niedersächsische Feuerwehrehrenzeichen überreichen. Oberbrandmeister Eckhard Zwick und Erster Hauptfeuerwehrmann Michael Krusche sind bereits seit 40 Jahren ehrenamtlich im Feuerwehrdienst tätig. Hauptbrandmeister Michael Kammstieß erhielt das Ehrenzeichen für 25 Jahre.
Außerdem überreichte die Bürgermeisterin eine Urkunde des Landes Niedersachsen als Dank für die Hilfeleistung beim Hochwasser im Landkreis Hildesheim.
Aus der Jugendfeuerwehr wurde Leon Müller in die Einsatzabteilung übernommen. Julia Weishuhn, Timo Leuscher und Alexander Köhler konnten als Quereinsteiger neu für den Feuerwehrdienst gewonnen werden und treten nun ihr Probejahr als Feuerwehrfrauanwärterin bzw. Feuerwehrmannanwärter an.
Feuerwehrmannanwärter Andre Schwarzenberger wurde zum Feuerwehrmann ernannt. Maximilian Krusche und Patrick Weis wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert. Bianca Bremer und Jan-Hendrik Schramm zum Hauptfeuerwehrfrau/mann.
Stadtbrandmeister Jan-Erik Schlüter beförderte Jugendfeuerwehrwart Phillip Rennpferdt, Kai Langer und Jens Domroes zu Löschmeistern. Zum Oberlöschmeister wurde Tobias Zwick befördert. In den Dienstgrad des Brandmeisters wurde Zugführer Sebastian Heller befördert. Munsters stellvertretender Ortsbrandmeister Marco Voss wurde zum Oberbrandmeister befördert.
