Digitalfunk für die Feuerwehr Erfahrungen im Landkreis Diepholz

(stm). Der Digitalfunk für die Feuerwehren im Heidekreis wird kommen. Das ist sicher. Nicht so sicher ist, wann das genau sein wird. Eigentlich sollte es zur WM 2006 bereits soweit sein, eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshof zwang aber den Bund zur Neuausschreibung und führte zu jahrelanger Verzögerung.
Die Vorbereitungen zur Einführung laufen nun aber auch hier an. Das Netz steht, die Technik ist verfügbar, die Polizei im Heidekreis hat bereits umgerüstet. Jeder Landkreis ist gut beraten, sich frühzeitig weitreichende Gedanken zu machen und sich umfassend vorzubereiten. Konzepte, Schulungen, technische Einführung, Funkvorbereitung neuer und Umrüstung vorhandener Fahrzeuge sind nur einige Stichworte. Eins muß klar sein: „altes Gerät raus, neues rein, Weiterfunken“ wird mit Sicherheit nicht funktionieren!

Im Landkreis Diepholz läuft seit etwa drei Monaten der Parallelbetrieb mit Analog- und Digitalfunk. Damit ist die „heiße Phase“ der Einführung dort in vollem Gange. Die Vorbereitungen dauerten etwa zwei Jahre!
Von den Erfahrungen der dortigen Kameraden kann man nur lernen und profitieren. Daher war Hartmut Specht in der FTZ Soltau zu Gast. Er ist als Stellvertretender Abschnittsleiter, Kreisausbildungsleiter und Mitarbeiter an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Loy von Beginn an Verantwortlich gewesen und hält mit seinem Wissen nicht „hinter dem Berg“.
Er gab etwa 20 Stadt- und Gemeindebrandmeistern sowie Führungskräften der Feuerwehrbereitschaften und Technischen Einsatzleitungen umfassende Einblicke auf das, was kommt.
Neben der Erstellung von Konzepten und Vorbereitungen zur Beschaffung, Programmierung und Bereitstellung stellt die Fortbildung der Sprechfunker eine Herausforderung dar. „Erst Schulung – dann Technik“ lautet das Motto. Bevor es im Heidekreis an die 9-stündige Fortbildung für jeden Sprechfunker geht, müssen zunächst Multiplikatoren knapp drei Tage die Schulbank an der NABK drücken. Erst dann dürfen sie die Endanwender schulen.
„Wir nutzen ein Hochsicherheits-Funknetz, das auch BKA, LKA und andere Sicherheitsbehörden verwenden. Zum „learning by doing“ durch Knöpfe-Drücken ist kein Raum“ so Specht.
Durch die festgelegten Standards bleibt für Kreisverwaltung und Kommunen kaum Spielraum bei der Beschaffung.
„Die Geräte an sich und alles, was dazugehört sind kein Wunschdenken der Feuerwehr. Da ist fast alles vorgegeben“ so Kreisausbildungsleiter Jens Brokmann. „Wir haben aber auch eine historische Chance, einheitliche und gute Technik zu beschaffen“ blickt er optimistisch in die digitale Zukunft.“
In Diepholz wurden alle Hindernisse überwunden. Die Handgeräte sind günstiger als die bisherigen analogen Geräte, die Leistung ist beachtlich und alle Teilnehmer der Schulungen und jetzige Anwender im Kreis Diepholz sind begeistert. Die Technik wird gut angenommen.
Zum Beweis nahm Specht von Soltau aus Verbindung mit seiner Leitstelle in Diepholz auf.
„Wir können froh sein, wenn wir mit unserer jetzigen Technik hier im Heidekreis eine einigermaßen passable Verbindung zustande bringen“ so ein Teilnehmer.

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