Heißes Einsatztraining für Feuerwehrleute Landkreise betreiben gemeinsame Brandsimulationsanlage
(stm). Die Landkreise Soltau-Fallingbostel und Rotenburg/W betreiben seit dem 20. Mai in Schneeheide (bei Walsrode) gemeinsam eine Brandsimulationsanlage (BSA). Hier werden Feuerwehrleute noch besser auf ihre gefährlichen „heißen Einsätze“ vorbereitet.
Kaum ein Brand kann ohne Atemschutzgeräte bekämpft werden. Dabei sind die Feuerwehrfrauen und –männer hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Alleine die Ausrüstung und Schutzkleidung wiegen mehr als 20 Kilogramm. Die Feuerwehren gehen dort hinein, wo andere die Flucht ergreifen. Ständiges Training ist Voraussetzung, um diesen Belastungen gewachsen zu sein. Um unter dem enormen Stress des „heißen Einsatzes“ einen kühlen Kopf bewahren zu können, muß das Training so realitätsnah wie möglich sein.
Damit die Einsatzkräfte noch besser auf diese gefährlichen Einsätze vorbereitet sind, wurde die BSA auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Heidekreises in Schneeheide aufgebaut. Vom einfachen Papierkorbbrand über Zimmerbrand mit Menschrettung bis zum ausgedehnten Kellerbrand mit Rauchgasdurchzündung („Flash over“) kann hier alles trainiert werden, Flammen, Rauch und Hitze inklusive.
Der Schwierigkeitsgrad kann vom Trainer an den Ausbildungsstand der Teilnehmer angepasst werden. Die Anlage ist gasbetrieben und kann computergesteuert beliebige Brandstellen, Ausbreitung und realistische Reaktion auf Löschmittel darstellen. Wirklichkeitsnähe steht an oberster Stelle, aber auch die Umwelt darf nicht außer Acht gelassen werden. Die BSA verursacht geringste Umweltbelastungen. Der künstliche Rauch ist ungiftig und umweltfreundlich.
Die Landkreise Rotenburg/W und Soltau-Fallingbostel teilen sich die Kosten in Höhe von insgesamt 600.000,- €. Hierin enthalten sind neben den Kosten für die eigentliche Anlage auch die Kosten für Wegebau, Zusatzausstattung mit medizinischem Gerät usw. Erstmals in Niedersachsen entstand eine solche Anlage in Kooperation zweier Landkreise.
Die Kreisverwaltungen und die –feuerwehren haben eng zusammengearbeitet und sich zunächst bestehende Anlagen in Deutschland und den Niederlanden angesehen, bevor die Firma Kidde Fire Trainers GmbH aus Aachen den Zuschlag nach europaweiter Ausschreibung zum Bau erhielt. Danach erfolgte eine enge, gemeinsame Abstimmung und Planung aller Beteiligten.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist ein wichtiger Baustein, um die Einsatzfähigkeit der freiwillig und ehrenamtlich tätigen Feuerwehrmitglieder zu verbessern.
Die Fa. Kidde Fire Trainers GmbH ist eine Tochterfirma der UTC Fire & Security, einem weltweit führenden Konzern für Brandschutz und Sicherheitssysteme.