100. Verbandversammlung der Kreisfeuerwehr Soltau-Fallingbostel Thomas Ruß jetzt Stellvertretenden Vorsitzender und Kreisbrandmeister

Am vergangenen Freitag konnte Kreisbrandmeister und Kreisfeuerwehrverbandvorsitzender Uwe Quante zahlreiche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis zur Verbandversammlung begrüßen. Auch zahlreiche Gäste, wie der Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Peter Adler, der Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil, die Landtagsabgeordnete Gudrun Pieper, Landrat Manfred Ostermann sowie Bürgermeister der Mitgliedskommunen ließen es sich nicht nehmen, zur 100. Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes zu erscheinen. Als Anerkennung für den Erhalt der kleinen Ortsfeuerwehr Riepe wurde Manfred zum Hofe das Feuerwehrehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes verliehen, da er nach dem tragischen Tod des Ortsbrandmeisters die Aufgabe des Leiters der Ortsfeuerwehr übernommen hat und durch seinen Einsatz den Fortbestand sicherte. „Leider kann ich hier nur einen stellvertretend für alle auszeichnen“, so Quante anerkennend.
Bei den Wahlen wurde der Brandschutzabschnittsleiter Nord, Thomas Ruß, einstimmig zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes sowie zum Stellvertretenden Kreisbrandmeister gewählt. Dies war nötig, da Carlos Brunkhorst zum Bürgermeister in Neuenkirchen gewählt wurde und beide Ämter nicht miteinander vereinbar sind. Er bekam von Thomas Ruß als Dank einen großen, handgeschnitzten Sankt Florian, den Schutzpatron der Feuerwehren, geschenkt.
Michael Schlüter aus Honerdingen wurde einstimmig zum Kassenprüfer gewählt.

Für herausragende Prüfungsergebnisse wurden folgende Lehrgangsbeste mit einer Chronik ausgezeichnet:

Truppmannlehrgänge:
Alexander Gätgens, Marklendorf, Olaf Jacobsen, Schwarmstedt, Tanja Brokmann, Wietzendorf, und Jenne Stöckmann, Delmsen. Außerdem Felix Camphausen, Frankenfeld und Marieke Böttcher, Schwalingen, beide erhalten zusätzlich noch einen Besuch im Niedersächsischen Landtag.

Sprechfunkerlehrgänge:
Die Lehrgangsbesten erhalten ein Fahrsicherheitstraining vom Landkreis.
Oliver Beesch, Schwamstedt, Christian Draeger, Essel, Patrik Baden, Lünzen, Anke Czarnetzki, Werkfeuerwehr GEKA

Vertreter von Bundeswehr, THW, Nachbarlandkreisen und der Johanniter Unfallhilfe rundeten die Gästeliste ab. Besonders freuten sich die Aktiven über die Teilnahme des Ehrenkreisbrandmeisters Dieter Schwarze, des Kreisbrandmeisters a.D. Hermann Völker und des Abschnittsleiters a.D. Rolf Bade. Die Feuerwehrkapelle Krelingen sorgte für die musikalische Begleitung.

Bad Fallingbostels Bürgermeister Rainer Schmuck sowie Lars Klingbeil stellten die Leistungen der Ehrenamtlichen als „unverzichtbare, herausragende Eckpfeiler“ heraus und bezogen sich auf eine aktuelle Umfrage, nach der die Feuerwehren bei den Bürgern das höchste Vertrauen genießen. Klingbeil verschwieg dabei nicht, dass die Politiker bei dieser Umfrage den letzten Platz belegten.

Um den Nachwuchs ab dem 6. Lebensjahr zu sichern, wurden mittlerweile in einigen Orten Kinderfeuerwehren gegründet. Ab dem 10. Lebensjahr wechseln die Kinder dann in die Jugendfeuerwehr, bevor sie mit 16. Jahren in die aktive Abteilung überwechseln. Bis dahin haben sie bereits 10 Dienstjahre abgeleistet, und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sie weiter ehrenamtlich Dienst am Bürger tun wollen und bis zum 62. Lebensjahr durchhalten. „Insgesamt 56 Jahre lang jemanden „bei der Stange halten“ ist sehr schwierig“, so Quante. Bezüglich der diskutierten Anhebung der Altersgrenze im aktiven Dienst auf 67 Jahre zeigt eine Umfrage im hiesigen Landkreis, dass es in mehr als der Hälfte der Wehren gar keine Aktiven über 60 Jahre gibt. Damit ist die Frage nach einer Verlängerung der Dienstzeit zumindest hier im Landkreis überflüssig. Stattdessen bat Quante die Kommunen als Arbeitgeber, verstärkt auch Mitglieder der Feuerwehren einzustellen bzw. ihre Mitarbeiter zum Dienst in der Feuerwehr zu motivieren. Nur dann kann die Kommune als Träger der Freiwilligen Feuerwehren von privaten Arbeitgebern verlangen, Mitarbeiter für Einsätze und Ausbildung freizustellen. Auch einer Zusammenlegung und Schließung von kleineren Ortsfeuerwehren erteilt er eine klare Absage: „das haben wir alles schon durch, es ist nichts Neues und wird teuer und gefährlich“ so Quante.

Gudrun Pieper machte in ihrem Grußwort klar, dass die Feuerwehr die wichtigste Vereinigung in der Bundesrepublik ist. Die Ehrenamtlichen sind engagiert, setzen oft ihre Gesundheit ein um anderen zu helfen, stellen aber oft auch das Rückgrat der Orte dar – sie sind somit unverzichtbar für die Gemeinschaft.
Peter Adler ermahnte die Anwesenden, dass die Zeit des Redens vorbei sei. „Jetzt ist die Zeit des Handelns, um den größten freiwilligen Zusammenschluss von Bürgern zu erhalten“ so Adler. Der demografische Wandel und der Bevölkerungsrückgang wird die Kommunen vor neue Aufgaben stellen. Es müssen neue Wege gefunden werden, um den Brandschutz zu sichern und die Frauen und Männer zu motivieren sich ehrenamtlich zu engagieren.
Dann ging der Landrat Ostermann noch einmal auf das Jubiläum mit den Ausstellungen und dem Festball und einige Großübungen der Kreisfeuerwehrbereitschaften, den Waldbrand im Raum Bispingen sowie den Gefahrguteinsatz auf der A7 vor wenigen Tagen ein. Im Dezember soll die Brandsimulationsanlage in Schneeheide in Betrieb genommen werden, damit kann die Ausbildung der Atemschutzträger deutlich verbessert werden.

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