Da stöhnt der Landrat: „Das war starker Tobak“
Kritik beim Kreisfeuerwehrverband: „Teuer wird es erst, wenn wir nicht mehr mitmachen“
Der Ton wird rauer, die Kritik deutlicher: Bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes am Sonnabend in der Walsroder Stadthalle hielten Kreisbrandmeister Uwe Quante und der Landesverbandspräsident Hans Graulich mit mahnenden Worten an die Adressen von Landkreisen und Kommunen nicht zurück. Vor über 330 Delegierten spielte die Feuerwehrkapelle Krelingen zwar zünftig auf, die Hauptsprecher sorgten aber für kritische Untertöne. „Die Arbeit der Feuerwehren wird immer schwerer. Es ist die Aufgabe von Kreisen und Kommunen, für eine angemessene Ausstattung zu sorgen“, so Graulich.
Walsrode. Zuvor hatte Kreisbrandmeister Uwe Quante für Erheiterung gesorgt, als er vorschlug, das Katastrophenschutzzentrum in Soltau an den Deutschen Wetterdienst zu vermieten – der könne dort in geschlossenen Räumen seine Informationen für Wetterberichte sammeln. Heizungen funktionierten nicht, Fenster seien undicht, „und schon seit Jahren wird uns immer wieder Abhilfe versprochen“, so Quante. Das Zentrum befindet sich in Trägerschaft des Landkreises, darin sind das Rote Kreuz, die Rettungsleitstelle und Teile der Kreisfeuerwehr-Ausbildung untergebracht.
Auch bei der Erweiterung des Ausbildungszentrums in Schneeheide (Stichwort: Brandsimulationsanlage) gehe es nicht weiter, weil externe Berater gesucht werden mussten, um europaweite Ausschreibungen vorzunehmen. Das koste nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld, so Quante. Im Hinblick auf den demographischen Wandel seien bereits vier Kinderfeuerwehren gegründet worden, um rechtzeitig für Nachwuchs zu sorgen. Auf einen anderen Aspekt machte Quante auch aufmerksam: „Sicherheit ist bei privaten wie wirtschaftlichen Ansiedlungen ein Standortfaktor; und wenn wir von Sicherheit reden, reden wir in erster Linie von Feuerwehr.“
Bevor Landrat Manfred Ostermann mit den Worten „das war starker Tobak“ zu dem Bericht des Kreisbrandmeisters Stellung nahm, knüpfte Landesverbandspräsident Hans Graulich an den Grundtenor Quantes an: „Wer finanziert eigentlich das Feuerwehrwesen, wenn es die Freiwilligen Feuerwehren nicht mehr gibt? Was machen sie, wenn 30 Jahre alte Fahrzeuge auf dem Weg zum Einsatz auseinanderfallen? Probieren sie doch mal, eine hauptberufliche Alarmbereitschaft in 50-Mann-Stärke auf die Beine zu stellen. Teuer“, so Graulich, „wirklich teuer wird es erst, wenn wir nicht mehr mitmachen.“
Richard Meyer (Walsrode) wurde mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Gold geehrte. Thomas Russ (Munster), Stefan Radloff (Bad Fallingbostel) und Andreas Lüdemann (Neuenkirchen) bekamen das Feuerwehrehrenkreuz in Silber verliehen.
Die Leiter der TEL´s bekamen vom Landrat je ein Notebook überreicht.
Als Lehrgangsbeste beim Truppmann schnitten Märit Heuer (Tewel) sowie Christoph Tim Lorenz (Lindwedel) ab und dürfen sich über einen Besuch im Landtag bei der Abgeordneten Pieper freuen.
Mirco Zurovskis (Düshorn), Felix Kleinschmidt (Schneverdingen), Sandra Guder (Hörpel), Timo Bonnke (Soltau) und Bernd Meyer (Eilte) bekamen vom LK SFA ein Fahrsicherheitstraining für gute Leistungen beim Sprechfunkerlehrgang geschenkt.
Textquelle: Walsroder Zeitung
Fotos: Stephan Meier