Umfangreiches Aufgabenspektrum 1419 Feuerwehr-Einsätze im vergangenen Jahr
Oerrel (stm). Zu insgesamt 1419 Einsätzen rückten die 94 Freiwilligen Feuerwehren und drei Werkfeuerwehren im Landkreis im vergangenen Jahr aus. Die Palette reichte vom einfachen Entstehungsbrand oder kuriosen Tierrettungen bis zu Großbränden und Großeinsätzen mit gefährlichen Stoffen und Gütern.
Diese Zahlen nannten Kreisbrandmeister Uwe Quante anlässlich der Dienstversammlung der Orts-, Stadt- und Gemeindebrandmeister in Oerrel. „Wir sind für alle Fälle gewappnet“ so Quante. Landrat Manfred Ostermann dankte den Feuerwehr-Angehörigen für die verantwortungsvolle Tätigkeit und die hervorragende, geleistete Arbeit. Um auch künftig für Einsätze aller Art bestens vorbereitet zu sein, entsteht an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Schneeheide eine umfangreiche Erweiterung. Ein erster Container für eine Atemschutz-Übungsanlage ist kürzlich ausgeliefert worden. Diese Anlage wird gemeinsam mit dem Nachbarlandkreis Rotenburg/Wümme finanziert und betrieben. Die Anlage ermöglicht das Training von Atemschutzgeräteträgern unter „heißen“ Einsatzbedingungen.
Ein weiterer Ausbildungsschwerpunkt wird in diesem Jahr die qualifizierte Abarbeitung eines so genannten „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) sein. Wie schnell derartige Ereignisse passieren können, zeigten die Ereignisse vor wenigen Wochen, als wegen Blitzeis mehrfach mehr als 20 Fahrzeuge auf Autobahnen in Unfälle verwickelt waren oder auch der Brandeinsatz in einer Walsroder Sozialunterkunft. Dazu wird am 17. Mai eine Lehrübung stattfinden, an der die Kreisfeuerwehr und alle anderen Hilfsorganisationen, Behörden und Institutionen im Landkreis das Zusammenwirken in einem solchen Fall üben werden.
Aber auch Beförderungen und Ernennungen standen auf der Tagesordnung. So wurden Jörg Freitag, Siegfried Wiechers und Thorsten Söhnholz zu Löschmeistern befördert, Rita Efferz wurde zur Oberlöschmeisterin und Thomas Balzer sowie Andreas Eickhoff zu Hauptlöschmeistern befördert.
Dr. Alexander Grabowski und Wolfgang Sievers aus Munster wurden zu Kreisausbildern ernannt. Dieter Fricke aus Hamwiede nimmt die Funktion des Stellvertretenden Kreisausbildungsleiters wahr. Andreas Höltmann wurde zum Stellvertretenden Zugführer in der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt ernannt. Kreisausbildungsleiter Jens Brokmann wies in seinem Bericht darauf hin, dass sich die Zahl der Lehrgangsteilnehmer auf Kreisebene seit 2004 mit 692 Teilnehmern im letzten Jahr mehr als verdoppelt hat. Es wurden insgesamt 29 Lehrgänge an den Ausbildungsstandorten Schneeheide und Soltau durchgeführt.
„Damit ist die Grenze des ehrenamtlich Machbaren erreicht“ so Brokmann. Seine 40 Kreisausbilder und er sind fast jedes Wochenende in Sachen Aus- und Fortbildung tätig, die Anforderungen steigen dabei stetig. Auch für den Landrat hatte er eine Lehrgangskarte für einen Grundlehrgang im November dabei. Kreisjugendfeuerwehrwart Jörg Freitag berichtete, dass im vergangenen Jahr 60 Jugendfeuerwehrmitglieder in die aktiven Wehren übergeben werden konnten. Die zahlreichen Veranstaltungen reichten von Wettbewerben bis zum Seifenkistenrennen. Für jüngere Jugendfeuerwehrwarte konnte ein Fahrsicherheitstraining angeboten werden. In Hope und Hademstorf gibt es „Kinder-Feuerwehren“ für unter 10jährige.
Im Landkreis sind 6 Feuerwehr-Orchester und –Kapellen tätig. Sie absolvieren jeweils etwa 20-30 Auftritte pro Jahr so Kreisstabführerin Katja Wolff. So umrahmte die Feuerwehr-Kapelle Eilte auch die Oerreler Dienstversammlung.
Die Kreisfeuerwehrbereitschaften Nord, Süd und Umwelt sowie die Technischen Einsatzleitungen „Aller“ und „Böhme“ werden zu größeren Schadensereignissen wie Hochwasser, Stürme, Waldbrände oder Unfälle mit Gefahrgütern alarmiert. Auch für sie standen im letzten Jahr zahlreiche Übungen sowie Aus- und Fortbildungen und teilweise auch Einsätze auf dem Programm. Die Komponenten sind alle für den „Fall der Fälle“ gerüstet.