Neue Flugzeuge für den Feuerwehrflugdienst

Am 14.09.2008 war es endlich soweit: die beiden neuen Flugzeuge vom Typ Cessna 206 wurden dem Feuerwehrflugdienst übergeben. Die Übergabe fand auf dem Flugplatz Lüneburg statt. Die Maschinen waren bereits vor einigen Monaten ausgeliefert worden und haben schon ihre ersten Überwachungsflüge hinter sich. Vorher wurden die Piloten umfangreich eingewiesen und geschult.
Zahlreiche Ehrengäste, allen voran der Niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann, waren angereist, um den Luftstützpunktleitern Lüneburg und Peine symbolisch kleine Propeller zu übergeben.
Finanziert wurden die neuen Maschinen zum einen aus dem Haushalt des Innenministeriums, zum anderen durch öffentlich-rechtliche Versicherer und durch die Forstverwaltung.
Innenminister Schünemann betonte in seinem Grusswort, dass der Flugdienst auch in Zukunft nötig sein wird, er wird nicht in Frage gestellt. In den Neuen Bundesländern werde zwar schon ein terrestrisches System mit Kameras auf Wachtürmen eingesetzt, in Niedersachsen werden ebenfalls 16 Kameras aufgebaut. Er war sich aber mit Präsident Hans Graulich einig, dass diese Kameras zwar alles mögliche überwachen könnten, sie können aber eben keine Einsatzkräfte zum Einsatzort lotsen und was noch viel wichtiger ist, wieder aus einem Wald heraus. Dadurch werden nicht nur Sachwerte geschützt sondern eben auch Menschenleben.
Der Minister wünschte "happy landings" für die Zukunft.
Graulich verdeutlichte dies in seinem Grußwort nochmals; er stellte klar, dass man mit automatischen Kameras zwar alles beobachten könne, aber ihnen eben keine Erfahrung mitgeben kann. Wer schon einmal Flammen von 50m Höhe und Sprünge über Straßen von etwa 150m oder Feuerstürme gesehen hat, weiß, was Waldbrände sind. Schlimm sei, dass Leute über Waldbrände sprechen, die selbst maximal ein Grillfeuer gesehen hätten. Außerdem überfliegt der Flugdienst die nicht-kameraüberwachten Gebiete.
Regierungsbrandmeister Werner Meyer, Referent für den Feuerwehr-Flugdienst im Landesfeuerwehrverband, ging auf die bewegte Geschichte des Flugdienstes ein: er wurde am 20.12.1962 in Fallersleben gegründet. Das "Startkapital" von nur 400,- DM wurde aus Mitteln der Feuerwehr Göttingen bestritten.
Im Mai, Juni und August 1983 kam es zu mehreren "außerplanmäßigen Landungen" wegen technischer Probleme an den Maschinen, die schon auf das Alter zurückzuführen waren. Ansonsten wurden die Maschinen vorbildlich gewartet und Instand gesetzt.
Derzeit gehören dem Feuerwehrflugdienst 22 Piloten, 51 Flugbeobachter und 28 Forstbeobachter an. In den letzten fünf Jahren wurden 319 Einsätze geflogen, 98 Brände wurden entdeckt.

heidekreis-bottom

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.