Fortbildungsveranstaltug für Führungskräfte in Osterburg
Rund 100 Feuerwehrführungskräfte sind der Einladung des Kreisbrandmeisters Uwe Quante gefolgt und nahmen an einer zweitägigen Fortbildungsveranstaltung an der Landessportschule Osterburg im Land Sachsen-Anhalt teil. Neben der Schulung standen auch Beförderungen und die Ehrung des Stadtwehrleiters Osterburg auf dem umfangreichen Programm.
Osterburg (JF) Kreisbrandmeister Uwe Quante und Karsten Mahler, Fachbereisleiter Ordnung vom Landkreis Soltau-Fallingbostel, konnten am vergangenen Montag 100 Stadt-, Gemeinde- und Ortsbrandmeister sowie weitere Führungskräfte der Kreisfeuerwehr Soltau-Fallingbostel an der Landessportschule Sachsen-Anhalt in Osterburg begrüßen. Zu dieser Veranstaltung, die das Ziel hatte Neuerungen vorzustellen und aktuelle Themen zu besprechen, konnten hochrangige Dozenten, unter anderem der Leitende Notarzt Dr. med. Dorge, der Regierungsbrandmeister und Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen Peter Adler sowie der Regierungsbrandmeister Werner Meyer gewonnen werden.
Als ersten Agendapunkt stellte Quante die Einsatztaktik bei Großschadenslagen, wie z.B. MANV (Massenanfall von Verletzten) anhand der Handlungsanweisung der Fachgruppe Katastrophenschutz, Rettungsdienst und Brandschutz vor. Dr. Droge erläuterte in diesem Zusammenhang als Beauftragter der Leitender Notarzt Gruppe (LNA) des Landkreises das entsprechende Konzept und die Strategien des Rettungsdienstes und ging dabei speziell auf die Berührungspunkte zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr ein.
Herr Bahlo, Fachgruppenleiter für Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises , informierte über den aktuellen Stand der „Virtuellen Leitstelle“. Dieses ist ein Konzept, bei dem die Leitstellen aus den Kreisen Harburg, Rotenburg/Wümme und Soltau Fallingbostel „virtuell“ zusammengeschaltet werden und so Kosteneinsparungen durch Personalreduzierung erzielt werden können. Für den hilfesuchenden Bürger wird sich beim Absetzten eines Notrufes nichts ändern, wobei es für die Feuerwehren einige Neuerungen geben wird. Der Probelauf des neuen Systems startet bereits in dieser Woche.
Holger Krause, Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Krelingen und IT Beauftragter der Kreisfeuerwehr, erläuterte den Anwesenden die Funktionsweise und Vorteile des elektronischen Verwaltungsprogrammes „Feuerwehr Direct“, welches vor geraumer Zeit durch den Landesfeuerwehrverband allen Wehren im Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt wurde. Dieses Programm kann genutzt werden um die Mitglieder, Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände optimal zu verwalten und Einsatzberichte zu erstellen,
Der erste Seminartag klang mit einer gemeinsamen Abendveranstaltung, an der auch der Bürgermeister der Stadt Osterburg, Herr Raden sowie der Stadtwehrleiter Sven Engel teilnahmen, aus. In diesem Rahmen wurden folgende Beförderungen ausgesprochen ;
Rainer Seebeck, Kreisbereitschaftsführer Umwelt zum Brandmeister
Thomas Tödter, Leiter Technische Einsatzleitung ALLER zum Brandmeister
Carsten Weseloh, designierte Stadtbrandmeister Stadt Soltau zum Brandmeister
Carlos Brunkhorst, Abschnittsleiter NORD, zum Hauptbrandmeister
Heinrich Rosebrock, Gemeindebrandmeister Neuenkirchen, zum Hauptbrandmeister.
Für ihn völlig überraschend wurde Sven Engel, Stadtwehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Osterburg, vom Regierungsbrandmeister und Vizepräsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen mit der Silbernen Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Damit wurde sein außergewöhnliches Engagement um die jahrelange gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren Osterburg und Soltau geehrt – „das ist gelebte Wiedervereinigung“ stellte Adler in seiner Laudatio heraus. Soltau und Osterburg unterhalten seit der Wiedervereinigung eine gut funktionierende Städtepartnerschaft.
Der zweite Seminartag begann mit einem weiteren Vortrag durch den Kreisbrandmeister Quante, in dem er auf das Katastophenschutzmanagement im Heidekreis einging und die Leiter der Feuerwehren über die geplante Beschaffung einer elektronischen Einsatzdokumentationssoftware für die beiden Technischen Einsatzleitungen „BÖHME“ und „ALLER“ in Kenntnis setzte. Dieses System soll bei Großschadenlagen, wie z.B. bei Hochwasser wie an der Elbe die Stabs- und Führungsaufgaben optimieren.
Danach stellte sich Herr Schröder von der Feuerwehrunfallkasse Niedersachsen den kritischen Fragen der Führungskräfte, die sich speziell um das Thema der neuen Anforderungen bei der „Motorsägenausbildung“ und den damit verbundenen Veränderungen in den Feuerwehren drehten.
Zur Freude der Seminarteilnehmer führte Regierungsbrandmeister Meyer in einer sehr spritzigen und erfrischenden Weise durch die trockenen Themen „Digitalfunk“ und „Fahrzeugnormung“ und gab Informationen über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte in diesen Bereichen.
Zum Abschluss der Ausbildungsveranstaltung wurden den Anwesenden durch den Mitarbeiter eines Bremer Feuerwehrausstatters über Neuerungen im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung, wie Schutzhandschuhe, -stiefel und Feuerwehrüberjacken gegeben. Dabei wurde deutlich, dass die Produktion der orangefarbenden niedersächsischen Schutzjacke wegen Überteuerung und fehlender Schutzeigenschaften kurzfristig eingestellt werden wird. Die Feuerwehren werden gezwungen nach Alternativen zu suchen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen schloss Kreisbrandmeister Uwe Quante die von allen als sehr erfolgreich und informativ eingestufte Veranstaltung und wünschte allen Teilnehmern eine sichere Heimfahrt.