Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord übt in Hessisch Oldendorf Zahlreiche Herausforderungen in fremder Umgebung
(stm). „Hohe Berge“ – der Name der Übung war Programm. Im Gebiet zwischen Deister, Süntel und Ith hatte die Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont für ihre Kameraden aus dem Heidekreis einige Herausforderungen vorbereitet.
Die Fachzüge Wassertransport, Wasserförderung, Personalreserve und Logistik sowie die Führungsgruppe der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord aus dem Heidekreis waren mit etwa 120 Einsatzkräften und 25 Fahrzeugen angerückt.
Die erste Herausforderung war eine Fahrt im geschlossenen Verband über die Autobahnen 7, 352 und 2. Auf der BAB 2 ging am Freitag Abend kurz hinter Garbsen bis Lauenau wegen einer Baustelle fast nichts mehr. So wurde über Leitstelle der Region Hannover spontan ein ortskundiger Führer bereitgestellt, der die gesamte Bereitschaft über Nebenstrecken am Stau vorbei über den Deister lotste.
Kaum im Bereich Hessisch Oldendorf angekommen, erhielt die Bereitschaft gegen 20:30 Uhr ihren ersten Einsatzbefehl: im Mischwerk Rohden ist es nach einer Verpuffung im Splittbunker zu einem Brand gekommen. Eine unbekannte Anzahl Personen wird vermißt. Das Feuer drohte auf Heizöltanks überzugreifen.
Zur Wasserversorgung wurde neben Hydranten auch ein knapp 1,5 Kilometer entferntes Freibad „angezapft“. Das Wasser mußte hier über mehr als 100 Höhenmeter hochgefördert werden. Atemschutz-Trupps erklommen über steile Leitern über 20 Meter hohe Silos zur „Menschenrettung“. Das war nur ein kleiner Vorgeschmack, was am nächsten Tag folgte. Außerdem regnete es zeitweise in Strömen.
Rüdiger Butte, Landrat des Landkreis Hameln-Pyrmont, Harald Krüger, Bürgermeister von Hessisch Oldendorf, Karsten Mahler und Uwe Gabler vom Fachbereich Ordnung und Kreisbrandmeister Uwe Quante waren als Beobachter anwesend.
Zur Übernachtung stand die Kreissporthalle Hessisch Oldendorf zur Verfügung. Sie war mit Feldbetten ausgestattet. Der Fachzug Logistik hatte Steaks, Würstchen und Salate auf der Speisekarte. „Oh, ein Mitternachtsimbiß, wie nett“ so ein Feuerwehrmann zur späten Verpflegungszeit. In kurzer Zeit war der „Imbiß“ verputzt, die Betten gebaut und ein anstrengender Tag ging zu Ende.
Die nächste Lage nach dem Frühstück hatte es erneut in sich.
Im Bereich Hohenstein ist es zu einem Zusammenstoß eines Kleinflugzeuges mit einem Transporthubschrauber der Bundeswehr gekommen. Eine unbekannte Anzahl von Personen wird vermißt, im Waldgebiet kommt es zu einer Vielzahl von Bränden.
Beim „Hohenstein“ handelt es sich um einen über 300 Meter hohen Berg im Naturpark Weserbergland. Dank einer Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde war die Übung überhaupt erst möglich. Im Pendelverkehr wurde von der „Baxmannbaude“ aus Löschwasser auf den „Gipfel“ transportiert. Parallel wurden zahlreiche „Vermißte“ im Bereich „Roter Stein“ gesucht und erstversorgt.
Danach ging es nahtlos zurück aus der Natur nach Hessisch Oldendorf.
Im leerstehenden „Berliner Kinderheim“ (ehem. Schullandheim) ist durch spielende Kinder ein Feuer entstanden. Auch diese Lage wurde zügig abgearbeitet.
Brandschutzabschnittsleiter Thomas Ruß und Bereitschaftsführer Andreas Lüdemann bedankten sich bei den Kameradinnen und Kameraden zahlreicher Ortsfeuerwehren aus und um Hessisch Oldendorf. Sie waren fast zwei Tage lang als Organisatoren, Einweiser, Lotsen, Statisten und Helfer unermüdlich im Einsatz. Der Dank ging auch an die Aktiven aus dem Heidekreis, die fast zwei Tage (und eine Nacht) des Wochenendes für die Feuerwehr zubrachten.
Stadtbrandmeister Jürgen Hilpert und Abschnittsbrandmeister Jürgen Selle hatten schon einige Wochen vorher mit den Planungen und den Absprachen mit den zuständigen Verwaltungen, Betreibern und Feuerwehren begonnen.