Patientengerechte Rettung aus einem PKW in Seitenlage wurde trainiert

Die Feuerwehr Bomlitz hatte beim letzten technische Hilfe -und Gefahrgutdienst die Möglichkeit die patientengerechte Rettung aus einem auf der Seite liegenden Fahrzeug zu üben. Der Fahrer war mit seinem Fahrzeug in einer Kurve verunglückt und dabei gegen einen Baum gestoßen. Das Fahrzeug kam anschließend auf der Fahrerseite liegend zum stehen und der Fahrer wurde im Beinbereich unter seinem Lenkrad eingeklemmt.

Diese Lagemeldung wurde den Kräften der Ortsfeuerwehr Bomlitz gegeben welche anschließend sofort mit der Rettung der Person begonnen. Unter der Leitung von zwei jungen Gruppenführern wurde zuerst für eine Sicherung des instabilen Fahrzeuges begonnen. Dies erfolgte im Bereich des Daches mit Schlauchbrücken und auf der Fahrzeugbodenseite mit Hilfe von zwei Steckleiterteilen und Spanngurten, welche unterhalb der in der Luft stehenden Rädern fixiert wurden. Gleichzeitig wurde der Brandschutz sichergestellt und für eine ausreichende Beleuchtung der Einsatzstelle gesorgt. Zum Wärmeerhalt des eingeklemmten Patienten wurde ein zusätzlicher Scheinwerfer vor der Windschutzscheibe des Fahrzeuges positioniert.

Nach der erfolgten Stabilisierung wurde ein Zugang zum Fahrzeuginneren geschaffen, der Patient versorgt und betreut sowie die Scheiben vorsichtig entfernt. Jetzt wurde begonnen das Dach des Fahrzeuges abzutrennen. Dies geschah unter anderem mit einer sogenannten Säbelsäge, mit welcher das Dach schnell auf einer großen Fläche durchtrennt werden kann. Das Dach konnte so im Ganzen nach unten geklappt werden und ein großer Zugang war geschaffen. Anschließend wurde das Lenkrad mit dem hydraulischen Spreizer von den Beinen des Patienten weggedrückt und dieser dadurch befreit.

Im Anschluss an die erfolgreiche Rettung wurde der PKW wieder auf die Räder gestellt und es wurde den Einsatzkräften noch das Abreißen der B-Säule mit dem hydraulischen Rettungszylinder praktisch demonstriert. Diese alternative Rettungstechnik wird besonders bei modernen Fahrzeugen immer wichtiger, da diese Fahrzeugsäulen aus höchstfesten Stählen besitzen, welche mit der hydraulischen Rettungsschere teilweise nicht mehr durchtrennt werden können. Daher ist es enorm wichtig für die Einsatzkräfte immer mehrere alternative Rettungstechniken zu kennen um im Ernstfall den Patienten möglichst schnell befreien zu können.
Für alle Kameraden war dieser Dienst damit wieder eine gute Gelegenheit bereits erlerntes zu festigen aber auch neue Methoden zu testen und zu lernen sowie den Umgang mit einem Fahrzeug zu trainieren, welches nicht auf seinen vier Rädern steht.

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