Orkantief Zeynep: Schlaflose Nacht für die Einsatzkräfte im Heidekreis

Orkantief Zeynep richtet im Heidekreis große Schäden an – Einsatzkräfte im Dauereinsatz

Heidekreis (tk) Das Geräusch von laufenden Kettensägen war am Freitag (18.02.2022) und Samstag (19.02.2022) wohl im gesamten Heidekreis allgegenwertig. Der Orkan Zeynep hatte nach derzeitigem Kenntnisstand offiziell für über 750 Einsätze der Rettungskräfte im Landkreis gesorgt. Die Dunkelziffer wird vermutlich aber weitaus höher liegen.

„Das Einsatzaufkommen in der Nacht war schon Wahnsinn“, resümiert Thorben Friedrich, der Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle im Heidekreis. „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier in der Leitstelle mussten eine wahre Flut von Notrufen bewältigen. Unsere Vorbereitungen, die maximale Anzahl von Disponenten in den Dienst zu rufen, haben sich ausgezahlt und die neu angeschaffte Technik zur Verteilung der Unwettereinsätze an die einzelnen kommunalen Einsatzleitungen hat hervorragend funktioniert“, so Friedrich weiter.

Bis weit in den Samstagnachmittag hinein waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte noch unterwegs um die Schäden zu beseitigen und Straßen wieder befahrbar zu machen. Unterstützt wurden Sie dabei von Mitarbeitenden der Straßenmeistereien und zum Teil von örtlichen Landwirten, welche mit großen Gerätschaften die Arbeiten oftmals enorm erleichterten. Trotz allem sind auch am Sonntag einige weniger befahrene Abschnitte von Straßen sowie Fuß- und Radwegen gesperrt. Diese werden in den kommenden Tagen geräumt.

„Die Arbeiten bei starkem Sturm in der Nacht waren für die Einsatzkräfte wirklich gefährlich, glücklicherweise wurde niemand ernsthaft verletzt“, zieht auch Kreisbrandmeister Thomas Ruß ein Fazit der Sturmnacht. „Ich bin stolz auf das, was durch das Ehrenamt im Heidekreis geleistet werden kann, insbesondere auch im Hinblick auf den eingeschränkten Ausbildungsdienst, der wegen der Pandemie zurzeit nur möglich ist.“, erklärt Ruß weiter.

Alles in allem war diese Orkannacht für die Einsatzkräfte im Heidekreis sehr fordernd. Es gab kaum eine der 94 Feuerwehren im Landkreis, welche nicht im Einsatz war. Einzelne Wehren waren quasi über fast 16 Stunden im Dauereinsatz und die Kräfte somit bis zur totalen Erschöpfung im Einsatz, insbesondere da die meisten am Freitag ihrem normalen Berufsalltag nachgehen mussten.

Die Dankbarkeit in der Bevölkerung war allerdings deutlich zu spüren. Vielerorts erfuhren die Einsatzkräfte guten Zuspruch der Bevölkerung oder erhielten von Restaurants, Einzelhändlern oder Privatpersonen Essen, Süßigkeiten oder Kaffee gesponsert um zwischendrin wenigstens etwas Energie zu tanken.

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Meldung 05:00: Das Orkantief Zeynep ist wie vom Deutschen Wetterdienst prognostiziert in der Nacht zum 19.02.2022 über den Heidekreis hinweg gezogen und hat dabei für massive Schäden und eine schlaflose Nacht für die Einsatzkräfte der Feuerwehren gesorgt. Im Zeitraum zwischen 18 Uhr und 05 Uhr kam es nach dem derzeitigen Kenntnisstand zu über 600 Einsätzen. Die reelle Anzahl wird vermutlich weitaus höher liegen, da von den Feuerwehren Einsatzstellen in unmittelbarer Nähe zusammengefasst wurden. 

Dabei musste das gesamte Spektrum an sturmbedingten Einsätzen bewältigt werden. Zahlreiche Bäume versperrten Verkehrswege aller Art, stürzten auf Gebäude oder drohten herabzustürzen. Desweiteren lösten sich mehrere Fassadenteile oder Gegenstände flogen umher. Verletzt wurde glücklicherweise nur eine Person leicht. Ein Rettungswagen der eine Notfallverlegung vom Krankenhaus Soltau nach Rotenburg durchführen musste, wurde von einem Feuerwehrfahrzeug begleitet um diesem schnellstmöglich den Weg frei zu Sägen. 

Die Leitstelle des Heidekreises hatte das Personal auf sechs Disponenten und einen Lagedienstführer aufgestockt. In 11 Stunden gingen dort über 580 Notrufe ein. In den einzelnen Kommumen wurden lokale Einsatzleitungen eingerichtet, die die Einsätze von der Leiststelle entgegennahmen und innerhalb der Kommune weiter koordinierten. 

Diverse Straßen sind zur Zeit noch vollgesperrt da dort zum Teil über 20 Bäume umgestürzt waren oder das Arbeiten für die Einsatzkräfte in der Nacht zu gefährlich war. Oftmals mussten sich die Feuerwehren auf ihrem Weg zum Einsatzort ersteinmal anderen Bäumen widmen, die umgestürzt waren und die Fahrbahn blockierten. Die Aufräumarbeiten werden noch bis in den Tag hinein andauern.

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