33 Einsätze - Einsatzfahrzeug fast 40 Jahre alt Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Wietzendorf
Wietzendorf (stm). Zu 33 Einsätzen wurden die 73 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Wietzendorf im vergangenen Jahr alarmiert. Von brennender Mülltonne, Gebäudebrand über schwere Verkehrsunfälle bis zum Gefahrguteinsatz war alles dabei. Im Einzelnen waren dies 14 Brandeinsätze, 10 technische Hilfeleistungen und neun sonstige.
Pastor Achim Blackstein wünschte in seinem Grußwort, dass alle Einsatzkräfte „immer gesund an Körper und Seele von den teilweise schweren und belastenden Einsätzen“ zurückkommen.
Die Anforderungen steigen ständig: Fahrzeuge mit Gas- oder Elektroantrieb, verbesserte Karosserien, Photovoltaik- und Biogasanlagen sind nur ein paar Stichworte, die dies deutlich machen.
Schwerpunkt der Investitionen waren in den vergangenen beiden Jahren vor allem ein Aggregat sowie Schere und Rettungszylinder für das schwere Rettungsgerät, das vor allem bei Verkehrsunfällen benötigt wird. Dazu 24 Digitalfunk-Geräte in den Fahrzeugen und für die Einsatzkräfte.
Zunehmend problematisch wird es bei den Einsatzfahrzeugen. Das älteste Fahrzeug ist 38 Jahre alt, ein weiteres bereits 30. „Das Durchschnittsalter unserer Fahrzeuge beträgt über 20 Jahre. Hier muß in absehbarer Zeit Ersatz her, es hilft alles nichts“ verdeutlicht Gemeindebrandmeister Volker von Alm die Lage. Bürgermeister Uwe Wrieden sowie Rat und Verwaltung ist die Lage durchaus bewußt. „Wir werden den Investitionsplan hart aber fair verhandeln“ so Wrieden. Die Verantwortlichen von Feuerwehr sowie Rat und Verwaltung werden demnächst weiterhin gemeinsam die beste Lösung suchen.
In der Altersgruppe sind 22 Kameraden, in der Jugendfeuerwehr sind 36 Kinder und Jugendliche aktiv.
Für 40jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhielten Hauptfeuerwehrmann Günther Alke und die Oberfeuerwehrmänner Hermann Euhus und Johann Heinrich Lütjens das Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes.
Gerd Winkelmann erhielt das Ehrenzeichen für 40jährige aktive Dienstzeit. Jessica Mertens wurde zur Feuerwehrfrau-Anwärterin ernannt, Anne Witthöft und Meike Brokmann zur Feuerwehrfrau und Marcel Alke erhielt den Dienstgrad Feuerwehrmann. Birte Sebald wurde zur Hauptfeuerwehrfrau befördert, Jannes Holzgrefe zum Löschmeister.
Angeregt von der NDR-Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ wird in diesem Jahr bei allen öffentlichen Veranstaltungen ein Spenden-Helm der Feuerwehr aufgestellt. Die Spenden sind für die Deutsch Multiple Sklerose-Gesellschaft bestimmt. Die Feuerwehr zeigt sich damit solidarisch mit zwei MS-erkrankten Kameraden. Der Erlös wird am Jahresende übergeben.
Brandschutzabschnittsleiter Thomas Ruß betonte die Stellung der Feuerwehr Wietzendorf auch innerhalb der Kreisfeuerwehr: „Wietzendorf ist da schon eine Wucht. Führungsverantwortung in der Technischen Einsatzleitung, der Kreisfeuerwehrbereitschaft, Kreisausbildungsleiter und Pressesprecher stellt Wietzendorf“. Er berichtete außerdem, dass die Atemschutz-Übungsstrecke in Soltau modernisiert wird, außerdem wird es noch Änderungen im Brandschutzgesetz geben. Die kürzlich eingeführte Altersgrenze „63+“ ist unzweckmäßig und unpräzise. Es mache keinen Sinn, dass ein Einsatzleiter mitten in der Nacht darüber entscheiden soll, ob ein Feuerwehrmitglied in der Altersgruppe „63+“ zum Einsatz fährt oder er nicht tauglich ist. „Es ist notwendig, dieses „Plus“ abzuschaffen und eine klare Regelung zu treffen“ so Ruß.
Marko Füllberg, Leiter der Feuerwache Munster der Bundeswehr, gab einen kurzen Überblick über die neuen Strukturen des Brandschutzes der Bundeswehr. „Die Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren ist gut wichtig. Wir sind auch Partner der Feuerwehrwehren in der Nachbarschaft“ so Füllberg.