Jahreshauptversammlung bei der FF Krelingen Ortsbrandmeister Holger Krause berichtet über ein ruhiges Jahr für die Ortsfeuerwehr / Erstmals „Mutter Harmonie„ in der Jugendabteilung gewählt
(jf) „Natürlich ist die Feuerwehr wichtig! Na sicher brauchen wir die! Aber frag mal die anderen, ich habe da echt keine Zeit für“. Das hört man oft, wenn man versucht, Mitglieder für den aktiven Dienst zu gewinnen. Junge Leute wollen sich nicht mehr langfristig binden, ihr Engagement erfolgt eher projektbezogen, übersichtlich und kurzzeitig. Das gilt auch für die Freiwilligen Feuerwehren, trotz der Tatsache, dass 97% der Bürger die Feuerwehren als wichtige und unverzichtbare Institution ansehen. Somit müssen auch die Feuerwehren beginnen, den Nachwuchs in frühester Jugend, wie beispielsweise in den Kinderfeuerwehren, für das Ehrenamt zu begeistern. Mit diesen Worten begrüßte Krause am vergangenen Donnerstag zahlreiche Mitglieder und Gäste aus Politik, Dorfleben und Feuerwehrschiene zur Jahreshauptversammlung. Danach ging er in seinem Rückblick auf die 13 Einsätze ein, die von den 46 Aktiven mit ihren zwei Fahrzeugen abzuarbeiten waren. Darunter waren meist unspektakuläre Einsätze, wie ein brennender Müllcontainer auf einem Parkplatz auf der A27, diverse Müllcontainerbrände sowie ein 200qm großer Waldbrand mitten in der Ortschaft, ein brennender Wohnwagen in Westenholz und ein LKW- und ein PKW-Brand auf der Autobahn.
Um sich auf den Ernstfall vorzubereiten, wurden zahlreiche Ausbildungstermine und Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene besucht, unter anderem wurde auch die Wärmegewöhnungsanlage in Schneeheide von den Atemschutzgeräteträgern durchlaufen. Im Rahmen der Kreisfeuerwehr nahmen die Krelinger Brandschützer mit dem Fachzug Technische Hilfeleistung an einer Übung in Bad Fallingbostel und im Landkreis Rotenburg/Wümme teil. Bei der Sportgala, die in Krelingen stattfindet, waren und werden die Aktiven weiterhin fest eingebunden sein.
Bei den Themen Erweiterungsbau für das Gerätehaus und Gründung einer Kinderfeuerwehr ist man leider noch nicht so weit wie gehofft, beides wird aber auch in den kommenden Jahren die Feuerwehrführung beschäftigen.
Danach ging Tina Krause auf die Jugendarbeit ein. Die sieben Mädchen und acht Jungen überraschen die Betreuer regelmäßig mit angesagten Ausdrücken, wie „Ghettofaust“, oder „das scharfe It-Girl hat sich einen echten Körper-Klaus“ gesucht, „chillen“ und „guttenbergen“ – wer das als Erwachsener sofort versteht, ist beneidenswert. Im Berichtsjahr führten die Jugendlichen insgesamt 35 Dienste mit 259 Stunden durch, nahmen an Zeltlagern, Wettbewerben, Orientierungsmärschen, Ausflügen und einem Kinonachmittag teil. Erstmalig wurde mit Paulina Patzelt in das Jugendkommando auch eine Friedensbeauftragte, genannt „Mutter Harmonie“, gewählt. Weitere Mitglieder des Jugendkommandos sind Jan Pascal Harms, Maximilian Huwer, Lena Minor, Merle Pröhl, Amy Jarman und Kieran Parsons.
Danach berichtete Adolf Plesse über die 13 Auftritte der Feuerwehrkapelle. Das waren deutlich weniger als 2010, was sicher nicht an der Qualität der Musik liegt. Die Kapelle sucht weiterhin Nachwuchs und bittet Interessierte, auch aus anderen Ortschaften, sich gerne zu melden.
Bei den Gastworten dankte der Stellvertretende Bürgermeister Dieter Heidmann für die Arbeit und machte deutlich, wie wichtig die Feuerwehr für Krelingen sei: Die Feuerwehr ist im Dorf mehr als nur für das Löschen und die Gefahrenabwehr zuständig, die Mitglieder kommen wenn die gefragt werden, oft aber machen sie aber auch ungefragt viel für die Gemeinschaft. Der Abschnittsleiter Hartmut Staschinski, selber Mitglied in Krelingen, sagte das die Kameradschaft in der Feuerwehr als verbindendes Bands ein hohes Gut ist. Für die Arbeit in der Kreisfeuerwehr sprach er den Anwesenden seinen Dank aus und machte noch einmal deutlich, dass erst alle Vorbereitungen stehen müssen, bevor eine Kinderfeuerwehr ins Leben gerufen werden sollte, er ist aber zuversichtlich das dies nur eine Frage der Zeit sei. Der Stellvertretende Stadtbrandmeister Gerold Bergmann informierte darüber, dass im ersten Quartal des kommenden Jahres neue digitale Funkmeldeempfänger ausgeliefert werden. Als Stützpunktfeuerwehr werden auch die Aktiven in Krelingen von dem Austausch betroffen sein. Für 2012 erhofft er sich wieder eine Teilnahme der Ortsfeuerwehr bei den Stadt- und Kreiswettbewerben.
Als neues Mitglied wurde René Sommer aufgenommen, für 25 bzw. 40 Jahre aktiven Dienst wurden Maik Stolte und Dieter Mindermann nachträglich von Dieter Heidmann geehrt, da sie bei dem Termin im Heidemuseum verhindert waren. Sie bekamen als Anerkennung vom Ortsbrandmeister ein Taschenmesser beziehungsweise eine Wanduhr mit Gravur überreicht, genau wie Walter Herfurth und Rainer Mindermann. Zum Ersten Hauptfeuerwehrmann wurde Dieter Mindermann befördert.
Mit dem Wahlspruch des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen „Feuerwehr – Unverzichtbar !“ schloss Holger Krause die Sitzung und wünschte allen ein gutes 2012.
Text und Bilder: Jens Führer (Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Heidekreis)