Brandsimulationsanlage: Nachbarkreise interessiert

„Kinderfeuerwehren allein reichen nicht aus“ / Zukunft der Feuerwehren Thema beim Neujahrsempfang des Brandschutzabschnitts Süd

(ei) Die Einweihung der Brandsimulationsanlage im Katastrophenschutzzentrum Schneeheide bei Walsrode war das größte Projekt der Kreisfeuerwehr im Jahr 2011. Seit der Inbetriebnahme im Mai haben sich dort rund 900 Feuerwehrleute aus dem Heidekreis und Rotenburg/Wümme unter realistischen Bedingungen schulen lassen. „Mittlerweile gibt es auch Anfragen aus Nachbarlandkreisen“, berichtete Hartmut Staschinski, Leiter des Brandschutzabschnitts Fallingbostel, beim Neujahrsempfang gestern in Schneeheide. Bei dem Treffen stand die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren im Mittelpunkt.

Zu einer „Diskussion über die Zukunft der Feuerwehren“ regte gestern Hartmut Staschinski, Leiter des Brandschutzabschnitts Süd, als Gastgeber des traditionellen Neujahrsempfangs an. Bei der Zusammenkunft im Katastrophenschutzzentrum Schneeheide geht es traditionell um Bilanz und Vorschau, aber auch um den Gedankenaustausch zu wichtigen Themen. Weil der demografische Wandel Veränderungen mit sich bringt, müssen auch die Freiwilligen Feuerwehren reagieren. „Dabei kann es nicht um die Frage gehen: Brauchen wir die Feuerwehren?“, so Staschinski. „Es geht vielmehr um die Frage: Wie erhalten wir die Feuerwehren in ihrer jetzigen Struktur und Mannschaftsstärke?“.
Der Aufbau von Kinderfeuerwehren könne ein Ansatz sein, sagte der Abschnittsleiter. Diese Variante, Nachwuchs zu gewinnen, sei aber kein Grund, sich anschließend zurückzulehnen. „Es gilt auch, die Bindung an die Organisation Feuerwehr zu festigen“, sagte Staschinski weiter. „Die Frage ist auch, wie wir es schaffen, dass die Mitglieder bleiben.“ Denkbar sei die Diskussion darüber, ob sich die Dienstzeit nicht positiv auf den Rentenanspruch auswirken könne, schlug er als Beispiel vor.
Beim Rückblick auf das Jahr 2011 stellte Staschinksi fest: „Spektakuläre, mehrtägige Großeinsätze hat es nicht gegeben.“ Doch auch ein „normales“ Jahr sei immer von vielen und schwierigen Einsätzen geprägt. Da reiche schon ein Blick auf die Statistik, nach der die Zahl der Verkehrsunfälle wieder gestiegen ist.
Zum Thema Aus- und Fortbildung lobte der Brandschutz-Abschnittsleiter die neue Brandsimulationsanlage in Schneeheide. Im Mai vergangenen Jahres war die Einrichtung in Betrieb genommen worden. In dem Containerkomplex können Feuerwehrleute unter Atemschutz den „heißen Einsatz“ trainieren. Die praktische Erfahrung hilft dabei, im Ernstfall Fehler zu vermeiden.
Landrat Manfred Ostermann ging auf aktuelle Ereignisse ein: „Ulli und Andrea haben gezeigt, dass wir die Feuerwehren brauchen“, brachte er die Folgen der jüngsten Sturmtiefs ins Spiel. „Die Rahmenbedingungen müssen stimmen“, sagte Ostermann weiter zum Thema Mitgliederchwund und demografischer Wandel. Er habe den Eindruck, dass die Kommunen ihren Beitrag dazu leisten. Die Landkreisverwaltung wolle ebenfalls mit weiteren Aktivitäten dazu beitragen, die Bedingungen zu verbessern. Ein Beispiel sei der Vorschlag, die Aufwandsentschädigungen zu erhöhen. „Es kann nicht sein, dass Sie sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagieren und dann dafür noch in die eigene Tasche greifen müssen.“ Die Kreisverwaltung wolle Kreisausschuss und Kreistag eine „moderate Anhebung“ ebenso vorschlagen wie eine Ausweitung der Entschädigungsregelungen auf weitere Dienstposten. Kreisbrandmeister Uwe Quante verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die bevorstehende Änderung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes „Jugend und Kinder stärken“. Er hob außerdem die Bedeutung von Brandschutzerziehung hervor. Quante nannte Bispiele für zahlreiche Feuerwehrmitglieder, die sich permanent für die Sache einsetzen. So seien ständig mehr als 40 Kreisausbilder im Einsatz und rund 50 Schiedsrichter, die bei Wettbewerben die Leistungen der Teilnehmer bewerten. Stellvertretend für die Leistungen im Hintergrund übergab der Kreisbrandmeister Auszeichnungen an Thorben Fricke (Krelingen) und Thorsten Rotermund (Ahlden), die sich regelmäßig um den Internetauftritt der Kreisfeuerwehr kümmern.

Text: Walsroder Zeitung
Bilder: Jens Führer

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