Die Feuerwehren retten, löschen, bergen, schützen...und schauspielern!

(jf) Auch in der Ortsfeuerwehr Nordkampen haben sich einige Theaterbegeisterte gefunden, die bereits seit über 30 Jahren die Zuschauer mit plattdeutschen Stücken begeistern. In diesem Jahr spielte die Plattdeutsche Theatergruppe „Spökelkraam in´t Raathus“, eine Komödie in drei Akten von Hans Schimmel. Die insgesamt drei Vorstellungen waren nahezu ausverkauft und die Zuschauer hatten kräftig zu lachen und zu klatschen, sie waren begeistert von der professionellen und engagierten Darstellung. Die Geschichte rankte sich um den Beamten Jochen Paulsen (Uwe Langrehr) und seine Kollegin Elfriede Menck (Merle Harre), die im Rathaus ein typisch geruhsames Leben führten – bis Frauke Beerbaum (Ulrike Müller) als Bürgermeisterin das Ruder übernimmt und Karriere als Oberbürgermeisterin machen will. Dazu engagiert sie den Unternehmensberater Roland Hansen (Jan Meyer), der aber nicht ganz uneigennützige Ziele verfolgt. Dieser möchte an der Stelle wo das Rathaus steht einen Supermarkt eröffnen. Im Rathaus ist aber das Gespenst Jonny Uhl (Volker Langrehr) zu Hause, der Vorgänger von Jochen Paulsen. Er starb im Amt und der Tod wurde erst nach drei Tagen festgestellt – nach einem Infarkt war sein Kopf auf die Schreibtischplatte gefallen, und alle dachten er mache Überstunden. Der Geist Jonny ist an das Gebäude gefesselt und muss verhindern, dass das denkmalgeschützte Rathaus abgerissen wird. Dazu erscheint er dem Beamten Paulsen und entwickelt zusammen mit dem einen Plan, wie sie die Absichten der Bürgermeisterin und des Unternehmensberaters erfolgreich durchkreuzen können. Das spricht sich rum, und die angebliche Wahrsagerin und Medium Elvira Puvogel (Dörte Kemermann) erscheint ebenfalls auf dem Amt. Weitere Dauergäste sind die verfeindeten Nachbarinnen Meta Brümmer (Britta Stöckmann) und Rita Knoop (Andrea Bockelmann), die bei jeder Gelegenheit sich und andere beharken. Die Putzfrau und lebende Tageszeitung Regine Möller (Heidi Grubert) durfte auch nicht fehlen und nervte mit ihrer Neugierde die anderen Beteiligten. In dem Stück wurden viele Klischees bedient, wenn Sprüche wie „der Beamteneid sagt, das Humor auf dem Amt nichts zu suchen hat“, und „einen Beamten habe ich noch nie arbeiten sehen, dann bleibe ich noch“ oder „die Rundschreiben darf man nicht so schnell lesen, sonst wird einem schwindelig“. Auch aktuelle Themen wurden aufgenommen, so dass die Bürgermeisterin einen kürzlich frei gewordenen Platz in Berlin besetzen und in die große Politik wechseln will, nachdem der Traum von der Oberbürgermeisterschaft geplatzt ist.

Leitung/Regie hatten Jörg Scheele und Volker Langrehr, als Soufleusen halfen Gisela Lange und Heidi Langrehr. Für die Maske waren Svenja Stöckmann und Cornelia Stanislawski verantwortlich, Rolf Meyer führte durch das Programm.

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