Feuerwehrführungskräfte aus dem Heidekreis bilden sich fort

Soltau (tk) Am 18.11.2023 fand im Hotel Park Soltau die diesjährige Führungskräftefortbildung der Feuerwehren im Heidekreis statt. Kreisbrandmeister Thomas Ruß begrüßte die Teilnehmer nach einem Frühstück am Morgen und lud herzlich ein, einem spannenden und lehrreichen Seminartag zu folgen, dessen Programm der Brandschutzabschnittsleiter Nord Matthias Meyer ausgearbeitet hatte.

Im ersten Vortrag des Tages stellte Christoph Kierbach von der Firma Dr. Sthamer die gesetzlichen Neuerungen im Bereich des Einsatzes von Schaummitteln vor. In detaillierter Weise wurden die Vor- und Nachteile des Schaummitteleinsatzes erläutert. Ein besonderes Augenmerk lag auf der gesetzlichen Regulierung bzw. der Vermeidung von fluorhaltigen Komponenten wie PFOS und PFOA.

Pascal Drewes vom Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) stellte die zentralen Landeseinheiten im Katastrophenschutz des Landes Niedersachsen vor. Das Land unterhält diverse Fähigkeiten und Kompetenzen für Katastrophenfälle. So gibt es Logistikeinheiten für den Transport von gesamt 100t bzw. 150t Material auf der Straße oder 37,5t im Gelände. Ebenfalls geländegängig sind Einheiten für den Patiententransport. Des Weitern gibt es spezielle Einheiten zur Hochwasserbekämpfung, Kraftstoffversorgung und Trinkwassernotversorgung. Teil der Trinkwassernotversorgung ist zum Beispiel eine Beutelmaschine zur mobilen Ausgabe von Trinkwassernotvorräten. Des Weiteren gibt es spezielle Einheiten zum technischen Unterhalt der Fahrzeuge sowie Führungs- und Leitungsstellen. Speziellere Einsatzeinheiten sind Strahlenspürtrupps, eine Transportkapazität mit Bussen für gesamt 500 Personen genauso wie die europaweit einsatzbaren Einheiten zur Waldbrandbekämpfung mit Fahrzeugen und Flugzeugen.

Die Waldbrandbekämpfung mit Flugzeugen leitete in das nächste Thema über, in der die niedersächsische Löschflugzeugstaffel vorgestellt wurde. Im Jahr 2023 waren zwei Flugzeuge vom Typ AT802 mit vier Piloten, zwei Mechanikern und einer weiteren Person am Flughafen Braunschweig stationiert. Zusammen mit Führungseinheiten aus dem NLBK waren die Flugzeuge innerhalb eines EU-Einsatzes in Griechenland bei Waldbränden im Einsatz. Beide Flugzeuge haben einen Löschwasservorrat von 3000 L aus denen dutzende Male Wasser abgeworfen wurde.  Auch in 2024 wird eine erneute Stationierung in Niedersachsen angestrebt. Neben der Hauptbasis in Braunschweig gibt es weitere vorgeplante Basen innerhalb des Landes Niedersachsen an welche die Flugzeuge im Einsatzfall verlegt werden können um die Einsatzzeit zu verkürzen. Im weiteren Verlauf des Vortrages wurden die taktischen Grundlagen für den Einsatz von Löschflugzeugen erläutert.

Kreisausbildungsleiter Markus Harms stellte die Neuerungen im Bereich der Truppausbildung vor, welche zum neuen Jahr reformiert wird. Anstelle langwieriger Lehrgänge wird es in Zukunft ein modulares System zur Ausbildung der Feuerwehrangehörigen geben. In einer lebhaften Diskussion wurde der Prozess gemeinsam gestaltet.

Thomas Kolodzi vom Technischen Hilfswerk stellte die Ausstattung und die Einsatzmöglichkeiten des Technischen Hilfswerk vor. Insbesondere die Ausstattung der einzelnen Fachgruppen fanden großen Anklang bei den Anwesenden und in einer gemeinsamen Diskussion wurden viele gemeinsame Anknüpfungspunkte für Ausbildungen und Einsatzlagen gefunden.

Als Abschlussvortrag gab Jürgen Kettler einen Einblick über die Erfahrungen aus der Flutkatastrophe im Ahrtal. In einem detaillierten Einblick beginnend mit einem Ausflug in das Gemeinsame Meldezentrum von Bund und Ländern und das modulare Warnsystem (MOWAS) gab es allerlei wichtige Erkenntnisse zu hören. Ein Hauptaugenmerk lag hier auf den Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung. Bei den anschließenden Berichten und sehr eindrücklichen Schilderungen wurde den Anwesenden klar, welche Ausmaße die Schadenslage im Ahrtal angenommen hatte und welche wichtigen Erkenntnisse auf die örtliche Arbeit im Heidekreis übertragen werden können.

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