Grenzen der Belastbarkeit sind erreicht Generalversammlung der Feuerwehr Bad Fallingbostel: Häufung von Einsätzen bei Verkehrsunfällen

Ein in mehrfacher Hinsicht nicht alltägliches Jahr – im positiven wie im negativen Sinn – liegt hinter der Freiwilligen Feuerwehr Bad Fallingbostel. Bei der Generalversammlung am Sonnabend in der Heidmark-Halle blickten Ortsbrandmeister, Offizielle und Gäste auf die Neubeschaffungen des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF 20) und des Hubrettungsfahrzeugs zurück, aber auch auf zahlreiche Einsätze infolge schwerer und schwerster Verkehrsunfälle auf der Autobahn 7, die an den Ehrenamtlichen nicht spurlos vorbeigingen.

Bad Fallingbostel (mey). Im Vergleich zum Jahr zuvor war die Zahl der Alarmierungen 2014 mit 70 Einsätzen leicht rückläufig (2013: 78). Die Einsätze teilten sich auf in 22 Entstehungs-, 14 Klein-, je zwei Mittel- und Großbrände, zwei Alarmübungen und 28 Hilfeleistungen.

Doch die Zahlen geben nicht wieder, wie viel Zeit die Aktiven im Nachgang benötigten und benötigen, um die Einsätze zu verarbeiten. Kreisbrandmeister Hartmut Staschinski machte in seinem Grußwort deutlich, dass das, was die Feuerwehrkräfte auf der Autobahn erlebt hatten, „ab und an der Horror war“. Er könne nur hoffen, „dass uns so etwas für die Zukunft erspart bleibt, auch wenn wir mit der Baustelle werden leben müssen“. Die Notfallseelsorge sei für die Aktiven zwischen März und Herbst ein permanenter Begleiter gewesen.

Staschinski lobte die Feuerwehr Bad Fallingbostel als „Aushängeschild – auch für den Landkreis“. Stichwort Landkreis: Auf Kreisebene ist die Freiwillige Feuerwehr in der Technischen Einsatzleitung Süd, bei der Kreisausbildung und im Gefahrenzug der Umweltbereitschaft aktiv.

Stadtbrandmeister Thomas Tödter machte deutlich, dass „wir an die Grenzen der Belastbarkeit gekommen sind“. Ehrenamt, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen, sei nicht immer leicht gewesen.

Neben den Einsätzen waren die Feuerwehrmänner und -frauen auch bei zahlreichen Ausbildungen und Wettkämpfen gefordert. Sie organisierten zudem Feierlichkeiten wie das Maibaumfest in Bad Fallingbostel und unterstützten die Veranstalter beim Strandfest in Dorfmark. Die Zahl der Dienst- und Einsatzstunden, die Ortsbrandmeister Stefan Radloff vorstellte, war entsprechend hoch. Sie betrug insgesamt 9994,5 Stunden.

Derzeit zählt die Wehr 66 Aktive – darunter zehn Frauen – mit einem Durchschnittsalter von 37,7 Jahren. „Das ist ein bisschen alt“, sagte Radloff. Der Altersgruppe gehören elf Mitglieder (zehn Männer, eine Frau) an, der Jugendfeuerwehr 17 Mitglieder (neun Mädchen, acht Jungen). Zu den 94 Mitgliedern kommen noch 494 fördernde Mitglieder.

Orts- und Stadtbrandmeister wie auch Bad Fallingbostels Bürgermeisterin Karin Thorey lobten die seit Jahren hervorragende Zusammenarbeit zwischen Rat, Verwaltung und Feuerwehren im Stadtgebiet. Thorey erinnerte daran, dass „in den vergangenen drei Jahren rund 900.000 Euro allein in den Fahrzeugpark investiert“ wurden.

Die Bürgermeisterin bereitete die Einsatzkräfte zudem auf die anstehenden Herausforderungen vor. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt in der Kreisstadt werde sich auf manch eine Einsatzfahrt in Form von Verzögerungen auswirken. Auch der weitere Ausbau der A 7 werde nicht ohne Störgeräusche vonstatten gehen.

Herausforderungen, auf die auch Pastorin Silke Kuhlmann in ihrem Grußwort einging. Sie wünschte den Einsatzkräften, die „eine wichtige, aber auch schwere und gefährliche Arbeit zum Schutz von Menschenleben“ verrichteten, dass sie allzeit gesund und wohlbehalten von den Einsätzen zurückkehren mögen.


Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen vorgenommen

Bei der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Fallingbostel standen auch Ehrungen und Beförderungen auf dem Programm, zudem gab es Verabschiedungen. So wurden der stellvertretende Jugendwart Florian Gutsch, der dieses Amt zwölf Jahre lang innehatte, und der langjährige Jugendbetreuer Klaus Ewert mit Geschenken bedacht und feierlich aus ihren Ämtern entlassen. Bad Fallingbostels Bürgermeisterin Karin Thorey ehrte Hauptfeuerwehrmann Frank Sturm mit dem Feuerwehrehrenzeichen für 25 Jahre Feuerwehrdienst und Oberbrandmeister sowie Ortsbrandmeister Stefan Radloff für 40 Jahre Feuerwehrdienst. Die Ehrung für Hauptlöschmeister Hans Heinrich Meier (nicht anwesend) für 40 Dienstjahre wird nachgeholt. Kreisbrandmeister Hartmut Staschinski zeichnete für den Landesfeuerwehrverband den nicht mehr aktiven Ersten Hauptfeuerwehrmann Reiner Stümpel für 40 Jahre Feuerwehrdienst aus. Vom Feuerwehrmann-Anwärter zum Feuerwehrmann wurde in Abwesenheit Daniel Barcikowski ernannt. Zu den Beförderungen: Ann-Kathrin Norden ist nun Oberfeuerwehrfrau, während Mike Marcel Bossel, Jörn Bostelmann und Frank Meier zu Oberfeuerwehrmännern befördert wurden. Marc Oliver Mohrmann ist nun Hauptfeuerwehrmann. Stadtbrandmeister Thomas Tödter beförderte Löschmeister und Zugführer Kai Kenner zum Oberlöschmeister.

 

Quelle: Walsroder Zeitung, 19.01.2015

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