Ein arbeitsreiches Jahr geht zu Ende Eine der aktivsten Feuerwehren im Heidekreis hält ihre Jahreshauptversammlung ab

(jf) Am vergangenen Samstag fand in Honerdingen die diesjährige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr statt. Der Ortsbrandmseister Michael Schlüter begrüßte neben den Mitgliedern der Einsatz- und der Altersabteilung zahlreiche Gäste, darunter den Stadtbrandmeister Richard Meyer, den Stellvertretenden Abschnittsleiter Dieter Fricke, den Ersten Stadtrat André Reutzel, den Ortsvorsteher Hartmut Mindermann sowie Vertreter örtlicher Vereine und Nachbarfeuerwehren. Der Feuerwehrspielmannszug Honerdingen untermalte die Versammlung musikalisch.

Im vergangenen Herbst wurde er an den Film "Und täglich Grüßt das Murmeltier" erinnerten, in dem der Schauspieler Bill Murray einen schrecklichen Tag immer wieder und wieder erleben muss, so Schlüter in seiner Begrüßungsrede. Daran erinnert, weil die WBL mal wieder Einsparungspotential bei den Feuerwehren sehe. Diese Idee kommt immer wieder, bspw. 2011 als es als zumutbar galt das die Ehrenamtlichen den Platz vor dem Feuerwehrhaus von Schnee befreien sollten – und das sogar vor der Arbeit. 2012, als aus Kostengründen die Ablehnung des Leaderprojektes kam und nun in 2013 der Vorstoß der WBL bezüglich der kleineren Ortsfeuerwehren. Feuerwehren fordern nichts für sich, sondern haben nur Bedarfe um für die Sicherheit der Bürger zu sorgen.

Ein weitaus positiveres Thema war das 75-jährige Jubiläum, das sehr erfolgreich durchgeführt wurde. Mit verschiedensten Veranstaltungen, vom Kommersabend über Wettbewerbe bis hin zum großen Zapfenstreich und einer Abschlussfeier. Sogar die Stadtwettbewerbe fanden statt, trotz des Elbe-Hochwassereinsatzes. „Das nenne ich Kameradschaft“, so Schlüter. Obendrein mussten 13 Einsätze, darunter fünf Brandeinsätze, fünf Hilfeleistungseinsätze und drei ausgelöste Brandmeldeanlagen bewältigt werden. Besonders toll fanden es die Mitglieder, dass die Eigentümer eines Brandobjektes die Helfer zu einem Dankeschönessen einluden. Aber auch beim Hochwasser waren Honerdinger Aktive im Einsatz, besonders lange der Bereitschaftsführer Andreas Bergmann. Nebenbei wurden noch diverse Übungen und Ausbildungen durchgeführt, und trotz der umfangreichen Arbeit im Jubiläumsjahr stieg die Dienstbeteiligung um sechs Prozent auf 71.6 Prozent. Auch das dörfliche Leben wurde unterstützt, beispielsweise mit der Eisbahn für die Kinder, dem Osterfeuer, der Unterstützung des Schützenfestes, einer Wegereinigung, der Beteiligung am Stadtfest und dem Gottesdienst und der Kranzniederlegung zum Volkstrauertag. Insgesamt wurden durch die Ehrenamtlichen unentgeltlich für die Bürgerinnen und Bürger 7640 Stunden erbracht, das sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Umgerechnet 4,5 Vollzeitarbeitskräfte könnten theoretisch in Honerdingen beschäftigt werden.

Zum Jahreswechsel bestand die Ortsfeuerwehr aus 50 Mitgliedern in der Einsatzabteilung, davon 14 Frauen. Die Altersgruppe hatte 13 Mitglieder, die Jugendfeuerwehr 16, der Feuerwehrspielmannszug 24, die Kinderfeuerwehr 18, daraus ergab sich eine Gesamtstärke von 109. 137 Förderer unterstützen die Arbeit. Es gab wieder drei Wettbewerbsgruppen, die immer wieder auf dem Treppchen landeten.
Oliver Eggerichs sprach über das Jahr der Jugendfeuerwehr, im Winter wurde theoretischer Unterricht mit Fahrzeugkunde durchgeführt, während im Sommer die Praxis im Vordergrund stand. Die Jungen und Mädchen nahmen an der Abnahme der Jugendflamme sowie Leistungsspange, dem Stadtorientierungsmarsch, allen Wettbewerben, einer Altpapiersammlung, dem Kinonachmittag und als Highlight dem Zeltlager in Munster teil. Dann wurde Nils Vorbeck in die Einsatzabteilung übernommen. Ebenfalls wurde Daniel Kirtock in die Feuerwehr aufgenommen.
Über die Arbeit der Kinderfeuerwehr berichtete Mareike Dopmann. Zusammen mit der Jugendfeuerwehr nahmen die Kinder am Stadtorientierungsmarsch teil, besuchten den Kreiskinderfeuerwehrtag und das Zeltlager der Jugendfeuerwehr in Munster. Es wurden Ausflüge zum Wasserwerk und zur Brandsimulationsanlage nach Schneeheide durchgeführt, aber am spannendsten war sicher die Übernachtung im Feuerwehrhaus. Erstmalig konnten zwei Mitglieder an die Jugendabteilung übergeben werden, was als wichtiger Beitrag zur Nachwuchssicherung gesehen wird.

Stefan Warnecke informierte über die 59 Übungstermine, 25 Auftritte, davon 11 mit Feuerwehrhintergrund und 14 zur Brauchtumspflege, wie bei Schützen- oder Erntefesten.
Horst Lehmkuhl berichtete kurz von den Aktivitäten der Seniorengruppe und lobte Heinz Kuhlmann, der mit über 80 Jahren an jedem Dienst dabei war. In 2013 wurde eine Tagesfahrt durchgeführt und man traf sich mit der Düshorner Altersabteilung. Zum Jubiläum wurde ein Findling vor dem Feuerwehrhaus aufgestellt, um daran zu erinnern.

Für die Dekontaminationsgruppe der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt sprach Sven Grote. Einsatzmäßig war es ein sehr ruhiges Jahr, so konnten sich die Mitglieder in erster Linie auf Optimierung bei der Beladung des Dekon-Fahrzeuges konzentrieren. Eine Weiterbildungsmaßnahme für CSA's (Chemieschutzanzüge) Träger wurde unterstützt und es wurden diverse Übungstermine durchgeführt, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.
Bei der Wahl zum Schriftwart wurde Marina Parthen gewählt und löst damit Olaf Vesper ab, der 30 Jahre im Kommando war. Zum neuen Kassenwart wurde Heiko Feldmann gewählt, er löst Stefan Bruns ab, der rund 17 Jahre dem Kommando angehörte.

Zum Zweiten Gruppenführer der Dekongruppe wurde Tobias Seifert gewählt, als zweite Kinderfeuerwehrwartin wurde Miriam Jahnke bestätigt.
Danach wurden Lars Dopmann, Marina Parthen und Heidrun Hubert zu Feuerwehrmann bzw. -frauen ernannt, Dirk Kuhlmann sowie Mathias Wrede zu Oberfeuerwehrmännern und Oliver Eggerichs zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
Einen Humpen als Anerkennung für besondere Leistung gab es für Markus Bublack als Atemschutzgerätewart, dies ist eine besonders wichtige Aufgabe da das Leben der Atemschutzgeräteträger an funktionierenden Geräten hängt.
Feuerwehrmann des Jahres wurde ein Mitglied der Seniorengruppe, und zwar Horst Lehmkuhl.

Bei den Grußworten sagte André Reutzel, dass es der Stadtverwaltung Walsrode klar ist, dass es ohne die Ortsfeuerwehren nicht geht, daher sind Diskussionen zu dem Thema ganz nett, gehen aber an der Sache vorbei. Es geht um den Schutz der Menschen, der Öffentlichkeit, und nicht um Geld. Geredet wird mit den Stadtbrandmeistern, den Ortsbrandmeistern, dem Stadtkommando, und wenn es um das Zusammenlegen von Ortsfeuerwehren geht, dann könne das nur auf freiwilliger Basis geschehen. Für die Ortsfeuerwehr Honerdingen ist im Gerätehaus eine Abgasabsauganlage im Jahr 2014 eingeplant, für 2016 der Umkleidebereich.

Hartmut Mindermann dankte für die umfangreiche Arbeit und Mehrfachbelastung im vergangenen Jahr, er sprach den Mitgliedern dafür seine Hochachtung aus. Nach Außen hat die Ortsfeuerwehr ein sehr gutes Bild abgegeben, Honerdingen kann sich sehen lassen. Besonderer Dank an Kinderfeuerwehr, die für Nachwuchs sorgen.

Dieter Fricke machte deutlich, dass die Honerdinger ein perfektes Jahr gehabt haben und das die Kreisfeuerwehrführung stolz auf diese Ortsfeuerwehr ist. Die Mitglieder haben viel für den Heidekreis geleistet, neben dem Jubiläum noch die Wettbewerbe auch noch Ausbildung und Einsätze. Er schloss ausdrücklich die Kinder, Jugendlichen und Senioren in den Dank ein.
Richard Meyer erinnerte an die Vorbereitungen des Jubiläumsjahres, das nun abgeschlossen ist. Es war, sehr viel Arbeit, was daraus geworden ist wissen wir - tolle Stunden in Honerdingen, es hat sehr viel Spaß gemacht, die Ortsfeuerwehr hat sich toll präsentiert, auch über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus. Das geht nur mit Gemeinschaft, Kameradschaft und wenn das Dorf zusammenhält. Auch die Einsätze wurden in guter Zusammenarbeit mit den Nachbarfeuerwehren abgearbeitet, die Bürger erwarten kompetente und schnelle Hilfe, egal von welcher Ortsfeuerwehr. Ohne das persönliche Engagement ist Feuerwehrarbeit nicht möglich. Die politischen Aktivität Ende 2013 waren sehr unglücklich, aber wir machen Sacharbeit und sorgen für die Sicherheit der Bürger, 365 Tage im Jahr, und das soll auch so weitergehen.
Danach bekam Eike Brinkmann vom Stadtbrandmeister für zehn Jahre Mitgliedschaft im Spielmannszug die Ehrennadel in Bronze von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände verliehen, dem Ortsbrandmeister übergab er eine Fluchthaube.

Text und Bild: Jens Führer

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