Einheitliche Notrufnummer in allen 28 Mitgliedsstaaten der EU
(dd) Im Jahr 1991 wurde vom EU-Ministerrat die Einführung der Notrufnummer 112 in alle Mitgliedstaaten beschlossen. Doch im Jahr 2013 wussten lediglich 17 % der Deutschen unter welcher Telefonnummer sie in allen europäischen Staaten einen Notruf absetzen können.
Um die einheitliche Rufnummer besser bekannt zu machen gibt es nun am 11.2. zum siebten Mal den “Europäischen Tag des Notrufs 112”.
Folgende Punkte stehen hierbei im Mittelpunkt
- Der Hintergrund: Die Europäer sind aus beruflichen oder privaten Gründen immer häufiger in anderen Ländern der EU unterwegs, weshalb eine EU-weit einheitliche Notrufnummer sehr sinnvoll ist. So müssen die Bürgerinnen und Bürger sich statt mehrerer Notrufnummern nur noch die 112 merken – und bekommen überall adäquate Hilfe!
- Der Anruf: Die Notrufnummer 112 kann von überallher erreicht werden: Egal ob Festnetz, öffentliches Telefon oder Mobiltelefon. Beim Handy muss allerdings eine SIM-Karte eingelegt sein. Seit Inkrafttreten dieser Vorschrift im Sommer 2009 hat sich das Aufkommen der vorsätzlichen Fehlanrufe in den Leitstellen enorm verringert.
- Die Kosten: Das Gespräch über die Notrufnummer 112 ist immer kostenlos!
- Die Antwort: Wer bei der 112 ans Telefon geht, ist auf Notfälle vorbereitet: In Abhängigkeit vom jeweiligen nationalen System für den Bevölkerungsschutz kommt der Notruf zumeist bei Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei an. Die dortigen Mitarbeitenden sind für die Notrufabfrage geschult und sprechen beispielsweise in Deutschland häufig auch Englisch; in Grenznähe auch die Sprache der Nachbarregion.
Absetzen eines Notrufs
Im Frankreich-Urlaub brennt es plötzlich in der Ferienwohnung; bei der Fahrt durch Estland kommt es zum Verkehrsunfall – Der EU-weite Notruf 112 wird gewählt und die Leitstelle von Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei wird erreicht. Was sind nun die wichtigsten Informationen für den Menschen am anderen Ende der Leitung?
- Was ist passiert? Abhängig davon, ob es sich um einen Unfall, ein Feuer oder eine sonstige technische Hilfeleistung handelt, werden unterschiedliche Fahrzeuge alarmiert.
- Wo ist es passiert? Hier ist nicht nur die möglichst genaue Straßenbezeichnung samt Hausnummer (wenn vorhanden) hilfreich, sondern auch der Ort, in dem der Notfall passiert ist. Häufig werden durch die Leitstellen große Gebiete bearbeitet, in dem es dann mehr als eine „Hauptstraße“ oder „Bahnhofstraße“ gibt. Die Nennung des Ortes hilft erheblich, die Rettungskräfte mit der kürzesten Anfahrt zu alarmieren.
- Wie viele Verletzte/betroffene Personen sind es? Vom zu Fuß Gehenden bis zum voll besetzten Schulbus – abhängig von der Anzahl der gefährdeten Menschen werden unterschiedlich viele Rettungsmittel benötigt.
- Wer ruft an? Gerade, wenn eine Einsatzstelle, beispielsweise bei einem Feuer im Wald, schwer von außen zu finden ist, ist es für die Einsatzkräfte hilfreich, wenn die Leitstelle den Anrufenden nochmals kontaktieren kann.
- Warten auf Rückfragen? Aufregung und Anspannung sind normal – schließlich wählt man nicht jeden Tag den Notruf. Falls man nun in der Hektik eine wichtige Angabe vergessen hat, werden die routinierten Leitstellenmitarbeitenden dies abfragen. Daher sollte man nie als Erster auflegen, sondern warten, bis die Notrufstelle erklärt hat, dass sie alle Informationen hat.
Im Heidekreis werden die Notrufe 112 in der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle in Soltau abgefragt. Die derzeit mit drei Arbeitsplätzen ausgestattete Leitstelle wird in diesem Jahr den stei-genden Anforderungen entsprechend räumlich vergrößert und technisch angepasst.
Neben einem größeren Technikbereich bietet künftig ein Erweiterungsbau der Leitstelle neben den drei neuen vollwertigen Plätzen drei weitere Ausnahmearbeitsplätze, die bei größeren Lagen und damit steigender Zahl der Notrufe aktiviert werden.
Die Landkreise Rotenburg (Wümme), Harburg und Heidekreis betreiben im zehnten Jahr erfolg-reich einen Leitstellenverbund, in dem sich die Beschäftigten der Leitstellen in Zeven, Winsen und Soltau jederzeit unterstützen.
Neben den Kosten für den Anbau der Leitstelle in Soltau in Höhe von 380.000 € werden im Leitstellenverbund für die nächsten 10 Jahre 2,4 Mio € in die Sicherheit der Bürger(innen) investiert.
Quellen: Deutscher Feuerwehrverband (DFV); Landkreis Heidekreis