Auch wenn die Meiße innerhalb der letzten 24 Stunden um 6 cm gestiegen ist (seit 11.15 Uhr stagniert), so hält die Aller trotz der Regenfälle einen gleichbleibenden Wasserstand von 4,30 m. Die Deiche werden nach wie vor engmaschig kontrolliert durch Begehungen durch die Deichverbände, Drohnenflüge und Beobachtung von der Wasserseite durch die DLRG. Immer mehr Keller sind nun von Grundwassereinwirkung betroffen und sorgen für Feuerwehreinsätze.
Heidekreis (jf) Am Neujahrstag gegen 19:30 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Walsrode und Honerdingen alarmiert, da ein massiv erbauter Kiosk in der Langenstrasse brannte. Bei Ankunft der ersten Kräfte war eine starke Rauchentwicklung wahrnehmbar, ein Durchzünden und Übergriff auf ein direkt angrenzendes Gebäude konnte nicht ausgeschlossen werden. Daher liess der Einsatzleiter, Ortsbrandmeister Torsten Helberg, eine Riegelstellung zum Nachbargebäude und parallel unter Atemschutz den Innenangriff aufbauen. Zusätzlich wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet und weiträumig abgesperrt, die Langestrasse war während des Einsatzes nicht befahrbar. Da im nicht begehbaren Dachboden immer wieder Glutnester aufflammten, wurde dieser mit Schaum geflutet. Verletzt wurde niemand, die Bewohner des Nebengebäudes hatten ihre Wohnungen verlassen und hielten sich ausserhalb der Gefahrenzone auf.
Aufgrund der aktuellen Regenfälle hatten die Einsatzkräfte die Hochwasserlage in der Samtgemeinde aufmerksam im Blick. Der Wasserstand der Meiße ist einmal kurz angestiegen, aber im Tagesverlauf insgesamt um drei Zentimeter, der Allerpegel um einen Zentimeter gefallen. Planmäßig sind weitere Kräfte abgerückt. An den Deichen gibt es nach wie vor im Bedarfsfall kleine Ausbesserungsarbeiten. Auf Nachfrage an den Deichverband, ob die Deiche von Spaziergängern betreten werden dürften, hieß es, dass dies auf den befestigten Wegen kein Problem sei.
Die guten Nachrichten halten an: Die Hochwasserlage in der Samtgemeinde Ahlden ist weiterhin "entspannt". Entgegen der heutigen Regenprognose sind Niederschläge nahezu ausblieben, daher ist auch der Allerpegel bei 4,31 m (Höchststand 4,38 m) konstant und die Meiße ist im heutigen Tagesverlauf sogar um 5 cm gefallen. Für die kommenden Tage sind jedoch hohe Niederschlagsmengen angekündigt, die zunächst nicht besorgniserregend sind, aber weitere Entlastungen verzögern werden. Die externen Kräfte der Technischen Einsatzleitung des THW Rostock und die Feuerwehrbereitschaft aus Stade haben die Örtliche Einsatzleitung wieder an die kommunalen Feuerwehrkräfte übergeben. Insgesamt werden die Zahlen der eingesetzten Kräfte auf Kreis- und Ortsebene weiterhin zurückgefahren, nicht jedoch ohne die Lage im Blick zu behalten und Deiche sowie neuralgische Punkte engmaschig zu kontrollieren - u.a. mehrfach täglich mit Drohnenflügen und Wärmebildkameras. Darüber hinaus hat der Deichverband Hodenhagen Deichwachten eingerichtet.
Einsatzzahlen zum Jahreswechsel im einstelligen Bereich
Heidekreis - (dd) Der letzte Tag im Jahr 2023 verlief für die Feuerwehren im Heidekreis glücklicherweise eher ruhig. Insgesamt waren acht Einsätze von Silverstermorgen bis zum Neujahrsmorgen abzuarbeiten.
Mit dabei war auch wieder das sogenannte Tagesgeschäft wie eine Türöffnung in Bad Fallingbostel gegen 08:45 und eine ausgelöste Brandmeldeanlage in einem Wohn- und Pflegeheim in Behrigen um 18:43 Uhr, hier glücklicherweise ein Fehlalarm.
Auch Wasser im Keller war weiterhin ein Schwerpunkt der Feuerwehr. In Wietzendorf wurden die Ehrenamtlichen um 11:25 Uhr zu „Wasser im Keller“ alarmiert, in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten der Samtgemeinden Ahlden und Rethem waren die Örtlichen Einsatzleitungen, in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Schneeheide die Technische Einsatzleitung aktiv und koordinierten Einsatzkräfte an verschiedenen Einsatzstellen. An der Rethemer Fähre wird weiterhin kontinuierlich Grundwasser abgepumpt um dortige Wohnhäuser zu schützen. In Ahlden wurde Grundwasser aus dem Keller des Schloss Ahlden gepumpt. In Kirchwahlingen wurden Sickerstellen mit Sandsäcken gesichert.
Weitere Entspannung, aber allgemeine Wachsamkeit beibehalten
Stand 31.12.2023 - 18:24 Uhr
Weiterhin sind Kräfte von Feuerwehr, THW, DLRG, ASB in der Samtgemeinde Ahlden im Einsatz. Die eingeleiteten Maßnahmen zeigen Erfolg, der Serengeti-Park ist im Bereich der Masai-Mara-Sektion bis auf Geländevertiefung freigepumpt und innere Wegestrukturen sind wieder nutzbar, auch die ausgebliebenen Niederschläge helfen dabei, die Wasserpegel fallen zu lassen. Auch im Hansadamm in Hademstorf gehen die Wasserstände bereits wieder zurück. Entgegen einer BiwApp-Meldung des Landkreises gilt weiterhin, dass die Lage keine Evakuierung erfordert und eine solche nach aktueller Lagebeurteilung nicht vorbereitet wird. Eine allgemeine Wachsamkeit und ein grundsätzliches „Vorbereitet-Sein“ bleibt wie bei jeder Hochwasserlage an der Aller und seinen Nebengewässern selbstverständlich.
Weiterhin sind zahlreiche Kräfte von Feuerwehr, THW, DLRG, ASB mit Unterstützung durch die Bevölkerung in der Samtgemeinde Ahlden im Einsatz. Die eingeleiteten Maßnahmen zeigen Erfolg, beispielsweise ist der Wiedenhausener Bach in Hodenhagen - mit dessen Überflutung "alles begann" - um 1,20 m gesunken. Auch die Entwässerung des Serengetiparks mit Hochleistungspumpen des THW läuft wie geplant, der Pegel ist in den letzten 24 Stunden um rund 15 cm gefallen. Beim Schöpfwerk in Hodenhagen wurde der Deich an zwei kleineren Stellen ausgebessert. Leider kam es immer wieder zu hektischen Hilfsaufrufen in den Sozialen Medien und örtlichen Chatgruppen, was für einen geordneten Ablauf nicht hilfreich ist. Auch im Bereich Hademstorf verbessert sich die Situation, der Pegel der Aller ist leicht fallend.